Bochum. .
Vor der Jahrhunderthalle rief der Regionalverband Ruhr (RVR) den Fahrradsommer der Industriekultur aus. Das Ruhrgebiet soll noch radfreundlicher werden.
Rasselnde Ketten und quietschende Zahnräder suchte man am Sonntag vergeblich vor der Jahrhunderthalle. Zum Tag der offenen Tür der Veranstaltungshalle rief die „Route Industriekultur“ ihren Fahrradsommer aus und lockte das Publikum mit zahlreichen Attraktionen. Neben Halsbrecherischen BMX-Stunts informierten die Veranstalter über das Radwegenetz im Ruhrgebiet.
„Gerade heutzutage ist es wichtig das Rad nicht nur in der Freizeit, sondern auch verstärkt im Alltag zu benutzten“, forderte Harald Spierig vom Regionalverband Ruhr (RVR). Man denke nur an das Kohlendioxid, was man einsparen könne.
„Hier im Ruhrgebiet seien die Voraussetzungen für den Fahrradverkehr besonders vorbildlich“, meinte Spierig. Rund 800 Kilometer misst das Gesamtnetz, alle gut beschildert mit Streckenlänge und Zielorten. „Und das mitten im Ballungsraum“, so Spierig, „das ist einmalig“. Acht Touren – insgesamt 56 Kilometer lang – hat der RVR nun zusammengestellt um den Alltagsverkehr zu stärken. „Klar nutzen wir dafür das Jahr 2010“, gab Spierig zu, „das ist schließlich Radkultur“.
8500 Radbegeisterte an der Jahrhunderhalle
Das Wetter am Sonntag spielte auch mit und so kamen schätzungsweise 8500 Radbegeisterte zur Jahrhunderthalle direkt am Start der Erzbahntrasse. Um dem Besucherverlust um 16 Uhr vorzubeugen, wurde das Radfest extra eine Stunde nach vorne verschoben und startete schon um 10 Uhr. Bereits zum vierten Mal wurde der Radsommer in Bochum eingeläutet.
„Ich bin immer wieder überrascht, wie gut die Räder ineinander greifen“, scherzte Spierig. Das Angebot konnte sich wirklich sehen lassen. Zahlreiche Händler stellten neueste Fahrradtechnik vor, und Musik verkürzte die Zeit. Die Röhn-Radgruppe zeigte Akrobatische Einlagen: in großen Metallrädern hängend verrenkten sie sich um vorwärts zu kommen. Am Spektakulärsten waren aber sicherlich die BMX-Künstler. Mit ihren kleinen Rädern setzten sie die Schwerkraft scheinbar außer Gefecht und zeigten atemberaubende Sprünge über Rampen.
Großer Beliebtheit erfreute sich außerdem die Rad-Fahrschule für Erwachsene. „Da können auch Ältere noch mal radeln lernen“, so Spierig.