Bochum. .
Wenn die Stadt auch finanziell keine Nachteile durch die GEA-Verlagerung in die Landeshauptstadt erleide, schade es ihr dennoch: „Es ist ein Imageverlust, wenn eine Aktiengesellschaft dieser Größe umzieht“, so Stadtdirektor Aschenbrenner.
Im Gespräch war immer wieder die Verhandlungen über ein Grundstück an der Herzogstraße angrenzend am Standort Dorstener Straße. GEA hatte vor Jahren das gut 35 000 Quadratmeter große Areal an die Stadt verkauft und wollte es zurückkaufen. Die Verhandlungen zogen sich hin. „Dass der Rückkauf noch nicht vollzogen ist, ist definitiv nicht der Grund für unseren Umzug“, erklärte gestern Wolfgang Sailler, Geschäftsführer der GEA Real Estate in Frankfurt auf Anfrage.
Vielmehr habe GEA nach wie vor Interesse an diesem Areal, mit dem die Gruppe ihren Grundstücksbesitz in Bochum verdoppeln wolle. Es gab laut Sailler im Vorfeld verschiedene Modelle zur Neuordnung der Verwaltungsstandorte, bis am Dienstag die Aufsichtsratsentscheidung zu Gunsten von Düsseldorf fiel. Die Konzernholding will sich aus logistische Gründen in Flughafennähe Büroräume mieten, etwa 150 Mitarbeiter werden umziehen, wie Sprecher Mark Pönitz mitteilte. „Wir bleiben in Bochum, das ist unser Unternehmenssitz.“ Am Standort Dorstener Straße soll bereits im nächsten Jahr ein Neubau entstehen. 600 bis 700 Leute werden dann dort arbeiten. GEA will damit das Segment Heat Exchangers (Wärmetauscher) in Bochum zusammenführen. Ein Großteil der Mitarbeiter wird aus Herne kommen (dort gibt GEA zwei Standorte auf), ebenso wie dezentrale kleine Einheiten innerhalb Bochums. Sailler will indes nicht von einer Ausweitung des Standortes Bochum sprechen, „eher von einer Konzentration“.
Die GEA-Group wurde vor 90 Jahren in Bochum gegründet. Anfangs war das Unternehmen im Metallhandel, später im Bereich Spezialmaschinenbau tätig. Heute hat die AG weltweit 20 000 Beschäftigte. Dennoch ist die Firma recht unbekannt. Pönitz: „Wir sind zu bodenständig, haben nicht diese Außenwirkung.“