Bochum. .

Eine Industriebrache soll neu genutzt werden: Die Stadt entwickelt einen Bebauungsplan für 18 Hektar in Gerthe, die Flächen der ehemaligen Zeche und Kokerei Lothringen V und des Bogestra-Betriebsgeländes.

Die städtische Tochter EGR will das Areal am Castroper Hellweg, unweit des Schulzentrums Gerthe und der Kleingartenanlage „Friedlicher Nachbar“, sanieren und herrichten und hat bereits einen konkreten Haupt-Investor an der Hand. Es soll sich um ein Bochumer Werkzeugunternehmen handeln, das nach Gerthe umsiedeln will, um dort zu expandieren. Ein weiterer Schwerpunkt auf der Lothringen-Fläche: das Geothermiezentrum, das zusammen mit der Firma Vaillant entstehen soll. Ziel ist es, den Standort für die Ansiedlung von Neugründungen aus dem Geothermiebereich und für energieeffizientes Bauen auszuweiten. Seit der Stillegung des Tränkbetriebs der Pfleiderer Holzschutztechnik GmbH (zur Weiterverarbeitung) Ende 1992 liegt die Fläche brach. Produzierendes und dienstleistendes Gewerbe sind dort vorgesehen. Um die Bewohner der angrenzenden Mehrfamilienhäuser vor Emissionen zu schützen, soll das Gelände abgeschottet werden. Zum Castroper Hellweg hin wird eine etwa sieben Meter hohe Gabionenwand (gefüllte Drahtkörbe, z.B. mit Steinen) das Erscheinungsbild prägen. Weil auf dem Gelände erhebliche Bodenbelastungen festgestellt wurden, muss es zunächst grundsaniert werden. Die Geschichte des Bebauungsplans reicht bis Ende der 1990er Jahre zurück, als der Aufstellungsbeschluss gefasst worden war. Bis 2008 ruhte das Verfahren dann zunächst; aus wirtschaftlichen Gründen wegen der erforderlichen Altlastensanierung.

Anschub erfuhr das Planverfahren für „Gerthe Süd“ durch die Förderung für das Geothermiezentrum, das mit dem Programm „Wachstum für Bochum“ nach dem Wegzug von Nokia auf die Beine gestellt werden soll. Vaillant hat begonnen, dort sein Geo-Jetting-Verfahren zur Erschließung von Erdwärme weiter zu entwickeln.

Ansiedlungen weiterer Industriepartner sollen auf den Gelände des ehemaligen Straßenbahndepots erfolgen. Die Stadt hegt den Anspruch, Bochum zum nationalen Zentrum für Geothermie zu machen: Nicht nur die Idee, sondern auch die Nutzung soll hier angesiedelt werden. So ist u.a. vorgesehen, das Exzenterhaus an der Universitätsstraße mit Erdwärme zu beheizen, überdies das Baugebiet Seven Stones mit 39.000 qm entlang der Unistraße für Büro- und Wohnnutzung.