Bochum. Der angekündigte Schwertransport, der Mittwochabend durch Bochum und Wattenscheid fahren sollte, wird erst einen Tag später ankommen. Das 315-Tonnen schwere Gefährt kam im Märkischen Kreis nicht wie geplant voran.
Der für Mittwochabend angekündigte Schwertransport durch Bochum und Wattenscheid hat sich verzögert. Das teilte am Mittwochmittag die Polizei mit. Vermutlich wird er erst am Donnerstagabend um 20 Uhr von der Kosterstraße in Stiepel aus starten, also einen Tag später als geplant.
Das aus dem Siegerland kommende, 315 Tonnen schwere Gefährt schaffte es nicht, im Bereich Halver (Märkischer Kreis) einen Berg hinaufzukommen. Eine zweite Zugmaschine musste extra aus Duisburg geholt werden. Dadurch gelang es nicht, den Transport wie geplant bis an die Bochumer Stadtgrenze zu bringen. Das wird nun in der Nacht auf Donnerstag versucht, so dass erst am Donnerstagabend gegen 20 Uhr der geplante Zug durch Bochum stattfinden soll.
Für die Autobahn zu schwer
Ein gewaltiges Industriegetriebe aus dem siegerländischen Hilchenbach, eine „Getriebeschopfschere”, muss zum Gelsenkirchener Hafen transportiert werden. Es liegt auf einem Riesen-Aufleger von 61 Metern Länge, nicht eingerechnet die Länge der Zugmaschine. Das gesamte Monstrum ist 315 Tonnen schwer, 4,10 Meter breit und 4,85 Meter hoch.
Weil so ein Ausnahmetransport für eine Autobahn viel zu schwer ist, allein der Brücken wegen, muss er sich durch die massiveren Stadtstraßen wälzen. In der Nacht parkt der stählerne Lindwurm an der Ruhr an der Kosterbrücke. Die ist stark genug für so eine Last. Abends gegen 20 Uhr geht es dann die Kosterstraße hinauf nach Stiepel. Dort wartet auch schon die erste knifflige Stelle, wie Gert Wartenberg, Leiter des Verkehrsdienstes der Bochumer Polizei, der WAZ sagte. Wenn nämlich die Zugmaschine nach links auf die Königsallee abbiegt. Es könne sein, dass das Gefährt dort ein paar Mal vor- und zurücksetzen müsse. Dafür stehen mindestens zwei Zugmaschinen zur Verfügung.
Fünf bis sechs Stunden Fahrtzeit für ein paar Kilometer
Weiter geht es zur Markstraße, dann über Weitmar, Westenfeld bis zur A 40-Auffahrt in Wattenscheid. Ein weiterer Knackpunkt unterwegs wartet an der Kreuzung Kohlenstraße/Hattinger Straße. Außerdem: Im Kreisverkehr an der Westenfelder Straße muss extra der Kreisel abgedeckt werden, um ihn überfahren zu können. Wartenberg schätzt, dass die Reise durch Bochumer Gebiet fünf bis sechs Stunden dauern wird. Das ist kein Formel 1-Tempo.
Der polizeiliche Verkehrsdienst begleitet diesen Ausnahmetransport. Bereits seit gestern sind an besonderen Stellen der städtischen Route Parkverbote eingerichtet. Im Hafen Gelsenkirchen wird das Getriebe verschifft.