Bochum. .

Das achte studentische Theaterfestival MegaFon bespielt vom 15. bis 20.Juni erstmals auch die Innenstadt mit jungem innovativen Theater. Dazu gibt es Kunst, Diskussionen und auch Stadtführungen.

„Eine Gurke enthält 96% Wasser, Butter auch“. Was wie sich wie ein verquerer Diät-Beipackzettel liest, ist in Wirklichkeit die Beschreibung einer Theaterperformance. Zum achten Mal findet das studentische Theaterfestival „megaFon“ stat. Diesmal im neuen Festivalzentrum am Südring, dem Theater Rottstr. 5 und dem prinz regent theater statt.

Neben der gurkenlastigen Performance des Theaterrensembles „FreiRaum“ sind im Rahmen von „megafon“ fünf weitere Aufführungen mit nicht weniger ausgeffallenen Inhalten zu sehen. So verspricht die Eröffnungsinszenierung „Galactic Gigolo“ (15. Juni, 20 Uhr, prinz regent theater) eine „Tour de France zu den Randzonen sozialer Codes“, und das Agentenstück „agents provocateurs“ der „Five Drunken Monkeys“ aus Basel(17. Juni, 21 Uhr, Rottstr5 Theater) möchte ganz ohne Agenten auskommen. Ein Rahmenprogramm mit Stadterkundungen, Diskussionen, Schnitzeljagd und Videoinstallationen rundet das Festival ab.

Bisher auf dem Campus

2001 gründete die studentische Initiative „megaFon“ das Theaterfestival, um jungen Künstlern eine Gelegenheit zu bieten, sich außerhalb üblicher Rahmenbedinungen präsentieren, vernetzen und austauschen zu können. Fand das Festival bisher auf dem Campus der Ruhr-Universität statt, haben sich die etwa 40 Mitglieder in diesem Jahr dazu entschieden, ihr Theaterfestival in die Innenstadt zu verlagern: „Einer der vordringlichsten Gründe dafür ist der Gedanke, studentische Kunst und Kultur in die Öffentlichkeit zu tragen und sich nicht auf dem Campus einzuschließen.“, so die Organisatoren.

Zudem bedeutete der Umzug des Festivals eine neue Beschäftigung der jungen Festivalmacher mit dem Thema „Raum“ für junge Kunst. So musste sich die basisdemokratisch organisierte Studenteninitiative neue Produktionsräume erschließen, Netzwerke zwischen studentischen Gruppen und Einzelkünstlern ausbauen und die Möglichkeiten für junge Kulturschaffende ausloten. Herausgekommen ist ein vielseitiges und außergewöhnliches Festivalprogramm.

Identitäten in Zeiten von Facebook

Vier Schauspieler gehen am 16. Juni um 21 Uhr im Rottstr5 Theater in einer Inszenierung von Peter Handkes „Kaspar“ der Frage nach der eigenen Identität in Zeiten von Facebook-Profilen und Reality-Shows nach. In „Maybe one day we’ll be united“ (18. Juni 21 Uhr, Rottstr.5 Theater) begeben sich die Freiheitsikonen Dr. Westerwave und Mr. Hasselhoff ins „Kuriositätenkabinett der wirtschaftspolitischen Gegenwart“ und beleuchten die Verflechtungen von Wirtschaftspolitik und Entertainment-Industrie. Stadtführungen aus dem Blickwinkel eines Musikers und Flaneurs (16. Juni, 14 Uhr, Treffpunkt Festivalzentrum) oder der Frauengeschichte Bochums (18. Juni, 15 Uhr) erweitern das Programm.