Nach dem vor kurzem erfolgten teilweisen Abriss der alten Lärmschutzwand an der Nordseite der A 40 in Wattenscheid fordert der gemeinnützige Grünflächenverein „Pro Grün” den neuen NRW-Verkehrsminister Lutz Lienenkämper nachdrücklich dazu auf, so schnell wie möglich eine neue Wand zu bauen.

Hermann W. Schweihs von „Pro Grün” spricht wegen der Lärmwelle von „gefährlicher Körperverletzung zum Nachteil der Autobahnanwohner”. In der Tat ist der Lärm äußerst massiv, wie jeder dort merkt.

"Das kann dauern"

Hintergrund ist ein Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster. Die Richter hatten Schweihs zufolge bereits im vorigen Februar das Ministerium per Urteil dazu veranlasst, zu überprüfen, welche zusätzliche Sicherheit die Autobahnanwohner gewinnen, wenn die bisher mit sechs Metern vorgesehenen neuen Lärmschutz-wände auf bis über acht oder sogar zehn Metern erhöht werden. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse müsse das Ministerium erneut über die Einwendungen der Kläger (Anwohner) gegen den Planfeststellungsbeschluss zum sechsspurigen Ausbau der A 40 entscheiden. Eine neue Lärmschutzwand könne aber erst gebaut werden, wenn eine Entscheidung des Ministeriums rechtskräftig sei. „Das kann dauern”, so Schweihs.

"Der vollen Wucht" des Verkehrskrachs ausgesetzt

Mittlerweile seien die Anwohner, die die alte Mauer wenigstens zum Teil gegen die Immissionen der Autos abgeschirmt hätten, „der vollen Wucht des Verkehrslärms von der A 40 ausgesetzt”. Diese ungedämpfte Beschallung würde die Gesundheit der Menschen stark beeinträchtigen. Schweihs: „Zu entschuldigen ist diese Körperverletzung nur, wenn sofort nach dem Abriss mit dem Bau der neuen Schallschutzwand begonnen wird.” Das Ministerium müsse den „rechtswidrigen Gefahrenzustand” an der Nordseite der Trasse in Wattenscheid schnell beenden.