Bochum. .

Geöffnet hatte Woolworth im Ruhrpark bereits Ende Juni zum letzten Mal. Jetzt ist das Ende der Kaufhausfiliale im Bochumer Einkaufszentrum auch offiziell besiegelt.

Nachdem bekannt geworden war, dass das Traditionshaus Insolvenz angemeldet hatte, hatte sich zwar ein neuer Eigentümer gefunden, der die meisten Geschäfte in Deutschland weiterführen will - doch da gehört die Bochumer Niederlassung nicht zu. Neben den Standorten Kassel, Erfurt und Kaufbeuren fällt auch Bochum aus dem Netz. Das hat Prof. Matthias Michael von der Unternehmensberatung Engel & Zimmermann aus Gauting bei München am Dienstag auf WAZ-Anfrage bestätigt. Begründung: „Es ist keine Einigung mit dem Vermieter des Objekts erzielt worden.“

Der Unternehmensberater sagt aber auch, dass Woolworth auf der Suche nach einem neuen Standort in Bochum sei: „Die Suche konzentriert sich auf gute, zentrale Innenstadtlagen.“ Ein Umzug innerhalb des Ruhrparks ist somit vom Tisch.

Laut Eric Hans Seiler, Center-Manager des Ruhrparks, ist eine Übernahme von Woolworth an den Mietverhältnissen gescheitert. Das Ende des Mietvertrags der Niederlassung im Ruhrpark sei auf den 31. Januar 2011 datiert. Diesen Vertrag habe der neue Woolworth-Eigentümer nicht übernehmen wollen. Deshalb sei der Fall ein Fall für den Insolvenzverwalter geblieben. Zum 31. August sei das Mietverhältnis nun gekündigt worden, geschlossen sei die Filiale ja ohnehin schon.

Im Ruhrpark ist man nicht unbedingt traurig über das Ende der Liaison mit Woolworth. „Wir wollen hier einiges umstrukturieren“, sagt der Center-Manager. Das Woolworth-Gebäude, zu dem auch der Bereich mit Toys’R’us und dm gehört, soll umgebaut werden: „Wir planen eine Komplettentkernung nach dem Vorbild des Sinn-Leffers-Gebäudes“, sagt Eric Hans Seiler.

Es werde auch schon mit einem Nachfolger über die Übernahme der Woolworth-Fläche verhandelt, das soll wohl ein Anbieter aus der Textilbranche werden: „Wir sind in den Endgesprächen“, heißt es aus dem Center-Management. Bis zum Start der Umstrukturierung bzw. Modernisierung solle mit einer Interimsvermietung weitergemacht werden.

Woolworth habe nicht in das mittelfristige Konzept des Ruhrparks gepasst, sagt Seiler, „deshalb haben wir auch keine Fläche angeboten“. Mit Karstadt sei die Sparte Warenhaus gut abgedeckt, da werde ein Kleinkaufhaus nun nicht unbedingt benötigt.

Laut der Unternehmensberatung Engel & Zimmermann, die sich um die Zukunft der Woolworth-Filialen kümmert, sind von der Bochumer Schließung 38 Woolworth-Mitarbeiter betroffen. Es ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass die Mitarbeiter oder zumindest einige von ihnen einen anderen Arbeitsplatz im Ruhrpark finden. Center-Manager Seiler erinnert an eine Jobbörse auf der Internetseite des Einkaufscenters, die seit April online sei und derzeit 20 freie Stellen biete. „Und längst nicht alle freien Plätze werden dort eingestellt.“