Nicht nur Fußgänger tummelten sich am sonnenverwöhnten Samstag in der Innenstadt, auch viele Radfahrer strebten dem Zentrum zu. Ihr Ziel war der Dr.-Ruer-Platz. Dort fand der erste „Fahr-Rad-Tag” in Bochum statt.

Fahrradhändler, -hersteller, die AOK und der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) brachten den Bürgern den Spaß am Rad näher. Neben einem Quiz und Probefahren konnte man auch seine Geschicklichkeit im Parcours beweisen.

Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit"

„Wir wollen natürlich aus gesundheitlichen Gründen mehr Menschen auf dem Rad sehen”, sagte Eberhard Zimmermann von der AOK. Deshalb startete die Kasse auch mit dem ADFC, bereits zum fünften Mal, die Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit”, vom 1. Juni bis 31. August. Nach einer Anmeldung bekommt man einen Kalender, in den man einträgt, wie oft, wie lange und wie weit man mit dem Rad zur Arbeit gefahren ist. Schon ab 20 Radel-Tagen kann man Preise wie Reisen, Fahrräder und Zubehör gewinnen. Damit man nicht so alleine in die Pedale treten muss, kann man sich im Team anmelden, „dadurch wird das ganze auch viel kommunikativer”, meinte Zimmermann.

12 Tonnen Kohlendioxid vermieden

2008 haben bundesweit 168.558 Radler an der Aktion teilgenommen. "In Bochum waren es etwas weniger als die Jahre zuvor, dafür sind sie aber mehr Kilometer gefahren: 80.000”, erzählte Zimmermann, „das entspricht ungefähr 12 Tonnen Kohlendioxid-Ersparnis”.

E-Bikes

Wer beim Radeln nicht ganz auf Motorisierung verzichten möchte, kann sich eines der modernen „E-bikes” zulegen. „Diese Räder mit Elektromotor sind im Moment sehr angesagt”, sagte Klaus Kuliga vom ADFC. Deshalb konnte man natürlich auch E-bikes auf dem Dr.-Ruer-Platz probefahren. Für sehr viel Aufsehen sorgten verschiedene Liegeräder, Dreiräder und Trikes. „In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach solchen besonderen Fahrrädern gestiegen”, sagte ein Händler. „Sie sind vom Fahren her einfach angenehmer.” Angefangen hatte sein Laden mit Rädern vor allem für behinderte Menschen, inzwischen bietet er alles vom geländegängigen Kurvenrenner bis zum vollgefederten Komfortrad.

Seltsames Bauchliegerad

Das seltsamste Gefährt gehörte aber Manfred Mrosek aus Gevelsberg. Der Fahrradsammler war extra mit seinem Bauchliegerad angereist. Dabei musste er allerdings den Zug nehmen, verkehrssicher ist das Ausnahmerad nämlich nicht. „Meine Nase ist halt nur zwanzig Zentimeter über dem Boden beim Fahren”, stimmte Mrosek zu. Insgesamt hat er 31 Räder verschiedener Bauart.

Aber gerade auch für den normalen Fahrradnutzer bot der „Fahr-Rad-Tag” einiges. Veronika Neßling war extra mit ihrer Familie erschienen, um sich ein neues Rad auszusuchen. „Bald wohne ich etwas näher an meiner Arbeit, dann möchte ich wieder mit dem Rad dahin fahren.”