Bochum.

Der Westfalenplatz gegenüber vom Schauspielhaus heißt jetzt Tana-Schanzara-Platz. In einer schlichten Zeremonie wurde das Straßenschild enthüllt.

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, heißt es bei Hermann Hesse. Im Falle von Tana Schanzara gilt diese Einsicht allerdings nur bedingt. So ist erfreulich, dass ein Anfang gesetzt worden ist, die Volksschauspielerin in Bochum auf Dauer zu ehren.

Der Westfalenplatz gegenüber vom Schauspielhaus heißt jetzt „Tana-Schanzara-Platz“. Mit Hilfe der Bezirksvertretung Mitte ist das entsprechende Schild aufgestellt worden. Gut sichtbar, da kann niemand meckern.

Kein besonderer Zauber

Doch so sehr Tana ihre Fans verzaubern konnte, dem Platz, der für ihr Angedenken umbenannt worden ist, der strahlt so gar keinen Zauber aus. Manche nennen die Grünfläche schlicht eine „Hundewiese“, die nur dann einen poetischen Hauch erhält, wenn der darauf stehende Kirschbaum blüht. Ansonsten wirkt der Platz öde und belanglos. Dagegen kann William Shakespeare schräg gegenüber am Biercafé ein geradezu gartenarchitektonisches Kleinod sein eigen nennen.

Es wird also viel darauf ankommen, wie der Tana-Schanzara-Platz in der Zukunft ausgestaltet wird, um dem Ansehen und die Wirkung der Revier-Duse gerecht zu werden.

Die Platzeinweihung wurde ohne alle Festivität durchgezogen, als würde irgend ein x-beliebiger Müller oder Meier durch den Platz geehrt. Mitglieder der Bezirksvertretung waren gekommen, sonst Fehlanzeige. Wie aus der Bezirksvertretung zu erfahren ist, soll der Platz irgendwann - vielleicht im nächsten Jahr - mit einer kleinen Feier vor Ort offiziell seiner Bestimmung übergeben werden. Vielleicht sei auf lange Sicht auch ein kleines Denkmal möglich, bei dem Tanas legendäre Baskenmütze eine nicht unwichtige Rolle spielen könnte.

In Dortmund ist bekanntlich ein Tana-Schanzara-Preis ausgelobt und zum ersten Mal vergeben worden: an Maja Beckmann. Was geschieht in Bochum als nächstes als Erinnerung an die Volksschauspielerin? Wie schon gemeldet, will der neue Intendant Anselm Weber die Gastronomie im Kammerfoyer in „Tanas“ umbekennen. Keine schlechte Idee.