Bochum. Nach der Enttäuschung Marienkirche: Ein anderer Standort in der Innenstadt ist für das Prinz Regent Theater nach wie vor nicht in Sicht. Die Ungewissheit zerrt an den Nerven von Regent-Chefin Sibylle Broll-Pape.
Das Warten will nicht enden: Zunächst hatte die Stadt versprochen, dass Sibylle Broll-Pape mit ihrem Prinz Regent Theater in die Marienkirche in der Innenstadt umziehen dürfe. Dem wurde - wie bekannt - kurzfristig ein Riegel vorgeschoben. Erst in letzter Minute vor der entsprechenden Kulturausschussitzung erfuhr die angesehene Regisseurin, dass sie mitnichten im renovierten Kirchenschiff ihr neues Domizil finden werde. Anstelle ihrer werde dort Jan Thürmer einen Kammermusiksaal einrichten.
Der Rauswurf als Schock
Der plötzliche Rauswurf war ein Schock für Sibylle Broll-Pape. Dann versicherte ihr die Kulturverwaltung, dass ihr Verlangen, die Diaspora an der Regent-Straße zu verlassen, durchaus noch im Gespräch sei. An anderer Stelle in der Innenstadt. Doch bisher hat Sibylle Broll-Pape noch keine klare Auskunft darüber erhalten, wo das konkret sein werde: „Ich möchte da mehr eingebunden werden", wünscht sie sich. Ihr bisheriges Fazit wirkt ernüchternd: „Seit zwei Jahren weiß ich nicht, wie die Stadt denkt." Zwar glaube sie, „dass die Stadt etwas für uns tut", doch die Unsicherheit, die sie zu ertragen habe, würde langsam arg die Nerven strapazieren.
Wünschenswertes Denkmodell
So sei die Idee entwickelt worden, das Prinz Regent Theater im Bereich des neuen Komplexes anzusiedeln, der über dem Parkhaus am Konrad-Adenauer-Platz im Bermuda-Dreieck entstehen soll: Für Sibylle Broll-Pape ein wünschenwertes Denkmodell. Doch welche Chancen solche Pläne haben, bei einem bekanntlich nicht genehmigten Haushalt Wirklichkeit zu werden, das ist natürlich nur schwer abzusehen. Immehrhin steht die Stadt nunmehr vor drastischen Einsparungshürden.
Vielleicht doch die Zeche eins?
Nur ganz leise klingt bei Sibylle Broll-Pape jene Alternative an, die sich ergeben könnte, falls der Umzug in die City auf absehbare Zeit nicht möglich ist. Die Regent-Chefin könnte sich vorstellen, mit der „Zeche Eins" in enger Nachbarschaft zur eigenen Spielstätte eine zweite Bühne zu eröffnen. „Dann könnten wir noch mehr im Kinder- und Jugendbereich machen", stellt sie sich vor.