Das Blondies ist ein Schnellimbiss der ökologischen Art.

Das „Blondies” liegt vielleicht etwas versteckt, aber es ist bei Bio-Produkten ja häufiger so, dass man ein bisschen länger suchen muss. Recht unscheinbar von außen, dafür umso ungewöhnlicher von innen. An der Hans-Böckler-Straße, kurz vor der Kreuzung Nordring, brutzeln seit einigen Wochen Burger ohne Fleisch und auch Currywürste ohne Tierisches. Andrea Münter (31) und Uwe Twiehoff (26) haben hier ihren schon länger gehegten Traum vom eigenen Laden, der abseits des Mainstreams liegen sollte, verwirklicht. Das Blondies versteht sich als Fast-Food-Bude mit ganz viel Liebe zum Detail und jeder Menge Bio. Hier gibt es viele Pommesbuden-Klassiker in der fleischlosen Variante, aber eben nicht nur.

Seit es das Blondies gibt, können auch Vegetarier ihr Verlangen nach einem Manta-Teller befriedigen. Ein Manta-Teller, das zur Erklärung, ist auf Pommesbuden-Ruhrpott-Deutsch die Bezeichnung für Currywurst/Pommes/Majo, kurz CPM. Es gibt ihn hier mit Bio-Wurst, Bio-Pommes und Bio-Majo oder eben mit Tofu-Wurst, Bio-Pommes und Bio-Majo. Für die Hamburger und Cheeseburger gilt Ähnliches, sie gibt es mit Bio-Frikadelle oder alternativ mit selbstgemachtem Haferflocken-Klops.

Die beiden jungen Blondies-Betreiber wollen eine Marktlücke schließen und einen Bio-Imbiss „ohne den üblichen Öko-Körnerfresser-Touch” präsentieren. „Wir wollen nicht so abgehoben sein. Es ist halt Bochum, da muss man an der Basis bleiben”, sagt Andrea Münter. Entsprechend bodenständig ist die Atmosphäre, mit cooler Musik und herzlichen Worten.

Lange haben die beiden nach einem geeigneten Standort gesucht, „es war nicht einfach”, sagt Münter. Die Kortumstraße – „unbezahlbar”. Rund ums Schauspielhaus – „nichts Passendes gefunden”. Also wagten sie den Schritt zu dieser City-Randlage, um einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Sie hatte vorher studiert, er macht nebenbei als Zeitsoldat eine schulische Weiterbildung. Die Räume, die zuletzt von einem asiatischen Betreiber genutzt worden waren, haben sie selbst renoviert und in freundlichen Farben angestrichen.

Nach den ersten Wochen haben sie ihr Angebot den Kundenwünschen weiter angepasst. „Wir haben jetzt mehr vegane Produkte auf der Karte”, sagt Uwe Twiehoff. Auf Bio-Messen waren die beiden Blondies-Macher unterwegs und überrascht, was alles fleischlos möglich ist. „Das meiste stellen wir selbst her”, sagt Andrea Münter. Zum Beispiel vegane Muffins und Kuchen oder auch den Rohkostsalat, eine Eigenkreation, die an kalifornische Salatrollen angelehnt ist.

Und noch etwas ist eine Blondies-Erfindung: Der Corsa-Teller, die Alternative zum Manta-Teller. Gleiche Zusammenstellung, aber etwas bescheidener portioniert, nicht so aufgemotzt.