Zu: Stadtdirektor versichert, dass der geplante NRW-Gesundheitscampus nahe der Ruhr-Universität vom Haushaltsdebakel nicht betroffen sei.

Euphorie und kalte Dusche: Die letzten Tage boten den Bochumern aufregende Wechselbäder. Dienstag: Zuschlag für den zukunftsträchtigen NRW-Gesundheitscampus gegen acht Mitbewerber. Mittwoch und Donnerstag: Nach Berlin und München ist Bochum Treffpunkt für den Deutschen Städtetag samt Merkel & Rüttgers. Freitag: Regierungspräsident Diegel spuckt Bochum in die Suppe: Haushalt 2009 abgelehnt, damit Fragezeichen hinter Projekten für die Kulturhauptstadt. Samstag: Die Sonne geht auf – der VfL Bochum siegt und rettet seinen Platz in der 1. Liga.

Montag: Gerüchte besagen, wegen des Haushaltsdebakels steht Bochums Finanzbeitrag zum Gesundheitscampus auf ungesunder Grundlage. Immer noch Montag: Der Stadtdirektor dementiert das. Das Geld stehe auf jeden Fall bereit.

Doch Sorgen kann man sich trotzdem machen: Um 40 bis 50 Millionen Euro muss der Kämmerer den Haushalt 2009 entsaften, damit er (vermutlich im Spätherbst) genehmigt wird. Da die SPD partout keine RWE-Aktien (vulgo: Tafelsilber) verscherbeln will, werden Vorhaben zeitlich verschoben, wenn nicht sogar fallengelassen – im Straßenbau, bei der Stadtentwicklung, im Schulbereich, bei der Entwicklung der Gewerbeflächen.

Ob bei den Beiträgen zur Kulturhauptstadt abgespeckt wird? – Vermutlich Jein. Das Zauberwort der Stunde heißt Prioritätenliste. Dafür gibt es allerdings noch einen Namen – Tränenliste.

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