Bochum. Dieses Geburtstagsgeschenk kann sich sehen lassen: gut 20 Millionen Euro wird die Knappschaft als Träger ab Dezember für Neu- und Umbauten in ihr Knappschaftskrankenhaus Langendreer stecken.

Die freudige Botschaft überbrachte am Freitagabend, 6.November, in der Jahrhunderthalle auf dem Festakt zum 100-jährigen Bestehen des Krankenhauses in Langendreer Dr. Georg Greve, Erster Direktor der Deutschen Rentenversicherung Knappschaft-Bahn-See, wie die Knappschaft als „älteste Sozialversicherung Deutschlands” seit der Fusion im Jahr 2003 heißt.

Schon im Dezember soll der Spatenstich erfolgen – für einen komplett neuen viergeschossigen Anbau für den Behandlungs- und Pflegebereich. Auch der Haupteingang und einige andere Teile des jetzigen Klinik-Komplexes sollen neu gestaltet werden. Mit den dafür vorgesehenen rund 20 Millionen Euro geht gut ein Drittel der geplanten eigenen Bau-Gesamtinvestitionen (außerhalb der Konjunktur-Maßnahmen) der Knappschaft von 63 Millionen Euro für 2009 bis 2012 nach Langendreer. Für den Knappschaftsdirektor ist dieser große Anteil am Investitionskuchen auch ein Zeichen für die Bedeutung des Knappschaftskrankenhauses Langendreer, das er das „Flaggschiff unter unseren 20 Krankenhäusern” nannte.

Die etwa 600 Gäste des Festakts hörten das natürlich gern – besonders die Klinik-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter, die weit über die Hälfte der Feiernden stellten. Zuvor waren sie von Professor Dr. Richard Viebahn, dem Ärztlichen Direktor der Universitätsklinik Knappschaftskrankenhaus Bochum-Langendreer (so lautet der Name ganz offiziell), mit einer launigen Powerpoint-Präsentation begrüßt worden – nach dem Motto „Was sind schon 100 Jahre, wenn man 18 000 vor Christus mit dem Rückblick beginnt”. Dieser verband Ereignisse des Krankenhauses und der Stadt mit Erinnerungen an wegweisende Klinik-Ärzte der Vergangenheit und dem stolzen Hinweis auf das jüngste Ranking eine großen TV-Zeitschrift: Demnach wirken vier der besten 150 deutschen Ärzte im Knappschaftskrankenhaus. Dieses „Kompliment” gab der Chef artig an seine Mitarbeiter zurück: „Ohne Sie wäre das nicht möglich geworden.”

Mediziner, Pflegekräfte und alle anderen Beschäftigten können aber noch besser werden, wenn sie der „Fortbildungsveranstaltung” folgen, die ihnen zum Schluss der Feier Dr. Eckart von Hirschhausen angedeihen ließ. Der medizinische Kabarettist, der sich bekanntlich für Humor im Krankenhaus als Kassenleistung einsetzt, baute gekonnt Abbildungen aus der Festzeitschrift in seinen Vortrag „Lachen ist die beste Medizin” ein – ein gekonnter Eingriff zur Verstärkung der Lachfalten. Andererseits vermittelte er den Gesundheitsberuflern auch humorvoll durchaus Nachdenkliches und Mutmachendes über ihre Berufswelt.

Zahlen und Fakten

  • 1909: eingeweiht als Gemeindekrankenhaus Langendreer
  • 1918: von der Knappschaft gekauft
  • 1950: Neubauten für einige Klinikbereiche
  • 1972: Einweihung des Neubaus
  • Heute: 485 Betten, jährlich rund 16 000 Patienten stationär und 40 000 ambulant (davon die Hälfte aus Bochum), 1200 Beschäftigte (davon 160 Ärzte).