Bochum. Das Landgericht Bochum hat einen 38-Jährigen zu fünfeinhalb Jahre Haft wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Der Mann beraubte und misshandelte Freier, die von Prostituierten zuvor in eine Falle gelockt worden waren.
„Das war eine dreckige Tour”, hatte ein Richter bereits im Prozess über das Verbrechen gesagt. Am Dienstag folgte am Landgericht Bochum die Strafe: fünfeinhalb Jahre Haft wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung. Der 38-jährige Täter hatte Freier, die zuvor von eingeweihten Prostituierten in eine Sexfalle gelockt worden waren, ausgeraubt und misshandelt. Die Frauen vom Straßenstrich hatten die Freier nach Erhalt von 50 € Hurenlohn in eine schmuddelige Wohnung geführt. Dort erwartete die Kunden aber statt des erhofften Sexualverkehrs nur Schläge von brutalen Männern.
Drohung mit Vergewaltigung
Zwei Fälle gab es. In Wattenscheid und Wanne-Eickel. Einmal bedrohte der Täter einen Freier mit einem Messer, hielt ihm eine Gaspistole in den Mund und forderte Geld. Mit der Begründung, dass damit die „Ehre” der Frauen wiederhergestellt werden müsse. Um weiter Druck zu machen, sagte der Täter ihm, dass er jetzt vergewaltigt werde. Zwei Mittäter zogen dem Opfer auch die Hose aus. Das war aber nur eine Drohung. Die Täter nahmen ihm 570 € und ein teures Handy ab. Im anderen Fall wurde der Freier ebenfalls geschlagen und beraubt.
Schon seit April in U-Haft
Die Überfälle passierten bereits 2004. Zwei Frauen und zwei Männer waren bereits damals zun Haft verurteilt worden. Der jetzige Haupttäter war seitdem im Ausland. Im April '09 wurde er gefasst, als er von seinem Heimatland Türkei illegal über die Grenze zu Griechenland reisen wollte.