Bochum.

Verdächtige Geräusche in der Wohnung einer Bochumerin riefen in der vergangenen Nacht die Polizei auf den Plan. Statt Einbrechern fanden die Beamten beim Durchsuchen der Wohnung allerdings einen ganz anderen Verursacher: In einer Schublade hatte sich ein Vibrator selbständig gemacht.

Das war ein sehr ungewöhnlicher Einsatz für die Bochumer Polizei. Eine aufgeregte Bochumerin rief in der Nacht zu Freitag, kurz vor Mitternacht, auf der Leitstelle an und berichtete verängstigt, dass sie in ihrer Wohnung verdächtige Klopfgeräusche hören würde. Laut Polizei nahmen auch die Beamten durch das Telefon die rätselhaften Laute wahr.

Sie schickten sofort zwei Streifenwagen zur Wohnung der Frau. Sie nahmen den Fall sehr ernst. Dort suchten die Beamten - laut Polizei "unter der Beachtung der Eigensicherung" - die Quelle der geheimnisvoll-bedrohlichen Geräusche. Sie gingen quer durch die Wohnung. Die Spur wurde sozusagen immer lauter.

Schließlich standen die bewaffneten Polizisten im Schlafzimmer der Mieterin. Dort mussten sie auch nicht mehr lange suchen. Einer der Ermittler öffnete, so die Polizei, "wagemutig" und "mit Erlaubnis der Wohnungsinhaberin" die Schublade einer Kommode, aus der die Geräusche eindeutig kamen. Er sah unter einigen Kleidungsstücken "einen sehr persönlichen, batteriebetriebenen Gegenstand, der sich offensichtlich selbstständig eingeschaltet hatte".

Mieterin reagierte auf pikanten Fund mit "Ups!"

Polizeisprecher Volker Schütte: "Auf den pikanten Fund reagierte die Mieterin mit einem spontanen ,Ups' und einem abrupten Wechsel der Gesichtsfarbe." Die Beamten hätten sich jedoch verständnisvoll gezeigt, der Bochumerin noch einen netten Abend gewünscht und den Einsatzort verlassen.

Schütte weiter: "Vielmehr machten sie sich jedoch Gedanken darüber, wie sie die Abschlussmeldung ihres ungewöhnlichen Einsatzes formulieren sollten, ohne bei ihren Kollegen für schmunzelnde Gesichter zu sorgen. Ganz gelungen ist es den Beamten nicht!"

Wegen dieses Einsatzes gab es ungewohnt viele Medienanfragen bei der Bochumer Polizei - 50 bis 60 bis zum Mittag aus ganz Deutschland. "Das toppt einen Doppelmord", meinte er ironisch. "Da sieht man, wie vielseitig der Polizeiberuf ist."