Michael Hermund vom DGB sieht Bochumer Frauen im Nachteil

Frauen haben es nicht leicht in der Bochumer Arbeitswelt. Für Michael Hermund vom DGB Region Ruhr-Mark ein Grund, vor dem Internationalen Frauentag am 8. März, an die Chancenungleichheit von Frauen zu erinnern.

Frauen haben eine bessere Qualifikation

„Frauen arbeiten mehr in Teilzeit, haben öfter einen Minijob und ihr Einkommen ist im Schnitt 23 Prozent niedriger als das der Männer”, sagt der Gewerkschafter und stützt sich dabei auf eine Studie der EU. Für Hermund hängt dies mit einer fehlenden Kinderbetreuung zusammen. Viele Frauen könnten nicht arbeiten und blieben zu Hause, um auf die Kinder aufzupassen. „Obwohl sie eine bessere Qualifikation als Männer haben”, erläutert Hermund. So machen nach Angaben des 49-Jährigen in Bochum jährlich mehr junge Frauen als Männer das Abitur. „Aber dies allein sichert ihnen keine Chancengleichheit auf dem Arbeitsmarkt. Trotz besserer Qualifikation sind nach Angaben des DGB 22 000 von 34 000 Minijobs in Bochum von Frauen besetzt. Und während 19 000 Frauen Teilzeit arbeiten, sind laut DGB nur 4 000 Männer Teilzeit beschäftigt.

"Nicht nach fairen Regeln"

Selbst wenn Frauen die gleiche Tätigkeit ausüben wie Männer, sie bekommen weniger Gehalt. „Die Gewerkschaften haben zwar den Grundsatz gleicher Lohn für gleiche Arbeit erkämpft. Das Problem ist, dass die Eingruppierung von Frauen nicht nach fairen Regeln erfolgt”, sagt der Gewerkschafter.

Es fehle die gesetzliche Festlegung, die besagt, dass niemand aufgrund seines Geschlechts weniger verdienen dürfe. So eine Regelung könne etwa im bestehenden Gleichstellungsgesetz verankert werden, schlägt Hermund vor.

Veranstaltung „Kurs halten! Gleichstellung” einen Tag vor dem Internationen Frauentag

Um auf Ungerechtigkeiten wie diese aufmerksam zu machen, lädt das DGB-Büro Bochum vor dem Internationalen Frauentag am Sonntag, 7. März, in das Jahrhunderthaus, Alleestraße 80, zur Veranstaltung „Kurs halten! Gleichstellung” ein. Auf dem Programm steht außer Politik auch viel Kultur. Beginn ist um 11 Uhr, der Eintritt kostet acht Euro.