Trotz der Krise zeigt sich der Bochumer Arbeitsmarkt stabil. Zwar sind die Zahlen höher als zur gleichen Zeit im Vorjahr, eine Verbesserung der Lage ist trotzdem bemerkbar.
Nicht nur das Wetter scheint sich aus dem Wintertief herauszubewegen – auch der Bochumer Arbeitsmarkt zeigt sich im Februar nicht ganz so frostig wie im Januar. Die Arbeitslosenquote ist von 10,6 Prozent auf 10,3 Prozent gesunken. „Das ist auf den ersten Blick überraschend und erfreulich”, meint Udo Glantschnig, der Leiter der Agentur für Arbeit Bochum.
Etwas mehr wie im Vorjahr
Insgesamt sind nur noch 18813 Menschen in Bochum arbeitslos gemeldet, 530 weniger als im Vormonat. Im „Vergleich zum Vorjahr haben wir aber 483 Personen mehr in der Statistik”, erinnert Glantschnig, „wir befinden uns immer noch in der Krise”. Trotzdem sei der Arbeitsmarkt robuster als gedacht.
Viele junge Arbietslose
Nach Alter aufgeschlüsselt wird schnell klar, dass vor allem junge Menschen – unter 25 Jahren – zu den Verlierern gehören: 1763 junge Arbeitslose, 169 mehr als im Januar. Das sei zwar typisch für den Jahresanfang, betont Glantschnig, aber doch auf einem hohen Niveau. Die Zahl der Arbeitslosen über 50 Jahren ging dagegen um 6,4 Prozent auf 4729 Personen zurück. „Da schlägt unser Förder- und Weiterbildungsprogramm gut an”, freut sich der Leiter der Agentur.
Weniger Langzeitarbeitslose
Die insgesamt positive Entwicklung ist wohl auf die sinkende Zahl der Langzeitarbeitslosen zurückzuführen – also Menschen, die länger als ein Jahr nach Arbeit suchen. Sowohl im Vergleich zum Vorjahr wie auch zum Vormonat sank die Zahl deutlich auf 6502 Arbeitslose. Vor allem die Zahl der Personen, die nach Sozialgesetzbuch II (SGB II) gemeldet sind, ging zurück. Im Bereich des SGB III gab es einen leichten Anstieg.
Gutes Stellenangebot
„Erfreulich ist auch die Stellenentwicklung”, meint Glantschnig. Statt 424 Angebote im Januar kann die Agentur nun 542 Stellen anbieten. „Unsere drei Säulen sind dabei das Gesundheitswesen, der Handel und das Handwerk”, erklärt Glantschnig. Scheinbar gehe es da auch wieder bergauf, „obwohl die Firmen noch vorsichtig sind”. Außerdem nutzen 383 Unternehmen Kurzarbeit, betroffen sind rund 14 000 Beschäftigte.