Bochum. Die Augusta-Kranken-Anstalt baut hier ein Zentrum für Ärzte und Patienten - und vermietet die Räume weiter.

Krank? Bochum hilft. Neuerdings auch in einem Gesundheitszentrum an der Bergstraße. Dort ist die Augusta-Kranken-Anstalt gerade mit der Fertigstellung eines Großprojektes beschäftigt: Auf 8 900 qm Nutzfläche finden sich zehn Arztpraxen, eine Apotheke, Sanitätshaus, Ambulante Dienste – und die wahrscheinlich dickste Tür Bochums. Diese ist im Untergeschoss des vier Etagen hohen Hauses an der Bergstraße verankert und führt zum Behandlungsraum der Strahlentherapie. Die Tür ist sage und schreibe 1,20 Meter dick und aus Stahl und einem besonders dichten Betongemisch gefertigt. Hinter der Tür werden vor allem Krebspatienten behandelt. Dieser Bereich, wie auch die weiteren Räume des neuen Gesundheitszentrums, zeichnet sich auch durch seine helle und freundliche Gestaltung aus: viel helles Holz, sanfte Farben, fröhliche Bilder. So auch in der dritten Etage, auf der das weit und breit größte Dialysezentrum entsteht. Ab Ende März stehen hier 55 Behandlungsplätze für Dialysepatienten bereit. „Neben den normalen Dialyseschichten bietet dieses Zentrum auch die Möglichkeit der Spätdialyse bis 0.30 Uhr”, sagt Martin Prüsener, stellv. Verwaltungsleiter im KfH-Nierenzentrum Bochum. Die Nierenpatienten werden hier in enger Kooperation mit der Facharztpraxis von Volker Klüsener und der Augusta-Kranken-Anstalt behandelt. Das ist sowieso ein ganz grundsätzliches Konzept des neuen Gesundheitszentrums: „Die Nähe zum Krankenhaus und kurze Wege nutzen.” So formuliert es Augusta-Geschäftsführer Ulrich Froese.

Die Kosten für das Gesundheitszentrum belaufen sich auf rund 18,5 Mio Euro. „Finanziert wird das Projekt zu einhundert Prozent aus Mieteinnahmen”, sagt Froese. Neben der Apotheke und dem Sanitätshaus ziehen auch einige Ärzte ein: u.a. Gynäkologen, Urologen und HNO-Mediziner. Manche lassen sich erstmals nieder, andere ziehen von anderswo hierhin um. Einige Restflächen seien noch verfügbar, so Froese.

Ende 2007 ist mit dem Neubau begonnen worden. Das Gelände gehörte schon länger zum Augusta, zuletzt waren dort Wohnhäuser untergebracht. Zunächst sei das Gesundheitszentrum eine Nummer kleiner geplant gewesen, doch nach einem dreiviertel Jahr Bauzeit habe sich herausgestellt, dass die Nachfrage so stark ist, dass sich eine größere Dimension durchaus lohnen würde. Aber es tut sich noch mehr auf dem Augusta-Gelände: Gegenüber des neuen Gesundheitszentrums, auf der anderen Seite der Bergstraße, wird derzeit ein weiteres Wohnhaus entkernt und schon bald abgerissen. Hier soll ein neues Parkhaus mit 110 Stellplätzen gebaut werden, in Ergänzung zum bereits bestehenden Parkhaus unmittelbar daneben. Beide Parkhäuser sollen miteinander verbunden werden – und über eine neue Fußgängerbrücke über die Bergstraße soll auch ein direkter Zugang zum Gesundheitszentrum möglich gemacht werden. Der Zeitplan: „Das geht alles ganz schnell”, sagt Ulrich Froese. Ende Mai oder Anfang Juni soll das neue Parkhaus bereits fertig sein.

Der Augusta-Geschäftsführer geht davon aus, dass in dem Gesundheitszentrum 40 bis 50 Arbeitsplätze entstehen – die gehören dann allerdings nicht zum Augusta, denn die Räumlichkeiten sind ja, wie gesagt, untervermietet. In den Augusta-Standorten BO-Mitte und Linden sind derzeit rund 1 400 Mitarbeiter beschäftigt.