Bochum. Die Gründungsmesse im RuhrCongress machte jungen Leuten auch in Zeiten der Krise den Weg in die Selbstständigkeit schmackhaft.

Sich in Zeiten der Finanzkrise selbstständig zu machen – für die Besucher der Gründungsmesse im Ruhr-Congress kein abwegiger, sondern vielversprechender Gedanke. 550 angehende Unternehmer und Freiberufler in spe waren am Samstag gekommen, um sich bei 32 verschiedenen Institutionen und Verbänden aus der Region Tipps für den erfolgreichen Weg in ihre Selbstständigkeit zu holen.

Damit die Selbstständigkeit „kein Sprung ins Ungewisse” wird, erwartete die Teilnehmer in diesem Jahr ein neues Messeangebot. Auf einer Beratungsinsel nahmen sich sechs Experten zwei Stunden lang Zeit für persönliche Gespräche rund um die Themen Kreativ- und Medienwirtschaft, Vertrags- und Markenrecht, Gesundheitswesen, Kooperation und Vernetzung sowie Marketing. Die Beratungstermine waren sofort ausgebucht. „Damit haben wir nicht gerechnet”, sagte Werner Fuhrmann, Sachgebietsleiter Gründung bei der Bochumer Wirtschaftsförderung. Für diejenigen, die am Messetag nicht zum Zuge kamen, hatte er einen Trost: Solche Gespräche können bei der Wirtschaftsförderung auch außerhalb von Messezeiten geführt werden.

Für diejenigen, die sich zunächst einen Überblick verschaffen wollten, gab es eine breite Informationspalette. Von Buchführung, Versicherung über öffentliche Fördermittel bis hin zu Businessplänen und Marketing reichte das Beratungsangebot. „Die Messe ist zu einer festen Institution geworden”, sagte Fuhrmann. Einen Schritt weiter waren Christian Großmann, Thomas Pietrzyk und Eike Achilles-Lücking. Während der Talkrunde schilderten sie ihre Erfahrungen. Sie haben den Weg in die Selbstständigkeit erfolgreich gemeistert und wollten den Besuchern Mut machen. Den hatte auch Erika Reichel gefasst. Die Ingenieurin für Anlagenbau spielt mit dem Gedanken, sich mit einer Geophysikerin im Bereich Energieberatung für Unternehmen selbstständig zu machen. „Die Messe war für meine Orientierungsphase hilfreich”, urteilte die 46-Jährige. Sollte sie sich selbstständig machen, gehört sie zu den 40 % der weiblichen Gründerinnen in Bochum.

Senkrechtstarter

Von Interesse war für die Messebesucher am Stand der Wirtschaftsförderung auch der Gründungswettbewerb 'Senkrechtstarter'. „Bislang haben sich 270 Teilnehmer dafür angemeldet”, sagte Fuhrmann. Und ergänzte: „Ich habe den Eindruck, dass sich nach dem Messetag noch mehr anmelden.”

Die Anmeldungen laufen noch bis Ende März. Mehr Informationen zum Wettbewerb gibt es im Internet unter:

www.senkrechtstarter.de