Fürstlicher Besuch in Bochum, das gibt's nicht alle Tage. Kein Wunder also, dass sich fast 800 Gäste für die Stippvisite von Fürst Albert II. von Monaco (51) interessierten – dem Sohn von Fürst Rainier und Prinzessin Gracia Patricia wurde in der Bogestra-Werkstatt an der Engelsburg warm empfangen.

Auffallend,wie viel kommunale Prominenz sich in den rustikalen Hallen drängte, um einen Blick auf den Fürsten zu erhaschen. Allen voran Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz (mit Amtskette), die den hohen Gast zum Eintrag ins Goldene Buch bat. Der Fürst, im dunkelblauen Anzug mit roter, sanft gepunkteter Krawatte, zeigte sich zuvorkommend, ja fast zurückhaltend. Sogleich flogen ihm alle Sympathien zu.

Während die Bochumer Haute Volee schon staunte, stand das „gemeine Volk” noch Schlange am Eingang – man hatte sich persönlich anmelden müssen, und es wurde nur hereingelassen, wer auf der Liste stand.

Schließlich hatten alle ihren Plätze eingeommen.

Ein eindrucksvolles Bild: die modernene Werkshalle, die vielen Menschen, die schicken Anzüge und Kleider – das hatte 'was. Geadelt wurde dieses für Bochum nach wie vor eher ungewöhnlich festliche Ambiete durch die Ehrengästen; u.a. gaben sich die Begum Aga Khan und Peter Maffay die Ehre.

Das kam nicht von ungefähr

denn beide zählen seit Jahren zu den Unterstützern der Aktion „Herausforderung Zukunft” des Veranstalters Sascha Hellen. Die Reihe, die schon den Dalai Lama nach Bochum holte, versteht sich als Zwischenruf zu brennenden politischen Fragen – das betraf natürlich auch den Auftritt von Fürst Albert. Die Wenigsten wissen, dass das monegassische Staatsoberhaupt nicht nur als High Society-Promi weltweit wirkt, sondern auch als Vorkämpfer für Klimaschutz und eine globaler Energiewende.

Kern seiner auf Englisch gehaltenen Rede,

die von den TV-Größen Sabine Christiansen und Franz Alt moderiert und von einer Dolmetscherin übersetzt wurde, war die Stärkung des Bewusstseins für Klimawandel, Umweltzerstörung und Energiegverschwendung. Eindringlich warnte der Fürst vor den Folgen des Wachstums („20 % der Welt verbraucht 80 % der Energie, das kann nicht gut sein!”), und mahnte ein globales Bewusstsein für die „unausweichlichen Veränderungen” an. Dieses sei, verglichen mit der Zeit vor zehn Jahren, inzwischen präsent, nun müsse es gestärkt werden. Deutschland nähme in Sachen Klimaschutz eine Vorreiterrolle ein. Für sein Land Monaco kündigte der Fürst bis 2050 die komplette Umstellung der Wirtschaft auf regenerative Energien an. Ob der Grand Prix dann noch gefahren wird, hat er nicht verraten.

Nach einer Stunde war schon alles vorbei.

Fürst Albert II. machte sich wieder auf die Reise, Termine, Termine. Gestern New York, heute Bochum, morgen - wer weiß. Wir allerdings werden uns lange an diesen Abend erinnern. Er war exzeptionell, in vielerlei Hinsicht. Danke, Sascha Hellen!