Bochum. Ein Arbeitskreis bereitet das Schulprojekt „GeNoBo” vor: Gesundheits- und Notfalltraining in Bochum.

GeNoBo – es ist noch ein Arbeitstitel. Aber schon bald sollen Schüler in Bochum erfahren, was sich hinter dem geheimnisvoll klingenden Wort verbirgt. Nämlich Folgendes: ein Projekt für Schulen, das Kinder und Jugendliche zu einem gesünderes Leben und dem richtige Verhalten im Notfall führen will. Ein Projekt also, das sich um Gesundheitsprävention (Ge) und Notfalltraining (No) in Bochum (Bo) kümmert.

Initiiert wird es von einem Arbeitskreis, zu dem Ärzte, Ernährungsexperten und Pädagogen gehören. Das Geld kommt von außen, 40 000 Euro, die eine amerikanische Medizintechnik-Firma zur Verfügung stellt. Dr. Christoph Hanefeld, Ärztlicher Leiter des Bochumer Rettungsdienstes, hatte den Antrag bei der Firma eingereicht – er kümmert sich jetzt um die Koordination. Die Zeit ist längst reif, wie aktuelle Studien zeigen: „Sechs Prozent der 3- bis 17-Jährigen sind adipös”, sagt Hanefeld, also krankhaft übergewichtig. Seit den 80er-Jahren habe sich der Anteil übergewichtiger Kinder um 50 Prozent erhöht. Tendenz steigend. Hanefeld und Doris Roggenland, die das Projekt ebenfalls betreut, berufen sich auf Zahlen des Robert-Koch-Instituts. Doris Roggenland weiß als Vorsitzende des Herz-Kreislauf-Vereins aus sicherer Quelle noch etwas Entscheidendes: „Krankheiten, die ein Erwachsener hat, können bereits vom Lebensstil in jungen Jahren geprägt worden sein.”

Mit dem Projekt soll also dafür gesorgt werden, zwischen dem Sinn für Spiel und Spaß auch ein gesundheitsbewussteres Verhalten in den Köpfen der Kinder zu verankern. Und auch in den Köpfen der Eltern, denn das, was die Schüler lernen, dürfen sie gerne auch zu Hause verbreiten.

Voraussichtlich nach den Herbstferien soll an zwei Schulen gestartet werden, an einer Grundschule und an einem Gymnasium. Später sollen weitere Schulen erreicht werden, und zwar mit Konzepten, die der Arbeitskreis gerade für die Schulformen individuell erarbeitet. Darin geht es um Ernährung, Bewegung und Referate, aber auch um Erste Hilfe, damit schon Kinder und Jugendliche wissen, wie sie sich richtig verhalten, wenn in ihrer Umgebung ein Mensch akute Hilfe benötigt.

„Die Schulen können selbst entscheiden, ob sie eine Projektwoche oder einen Aktionstag machen möchten oder auch, ob sie die Themen in die Fächer einbinden wollen”, sagt Hanefeld. Vorstellbar seien Kochkurse, Vorträge oder auch Mitmach-Aktionen im Sport. Bei den Erste-Hilfe-Schulungen sollen Vertreter des Bochumer Rettungsdienstes die Schüler unterstützen.

Fortsetzung folgt

Angelegt ist das Projekt zunächst auf zwei Jahre. Dr. Christoph Hanefeld und Doris Roggenland gehen aber davon aus, dass eine Fortsetzung folgen wird. „Den wichtigsten Schritt machen wir jetzt: Die Inhalte für die Schulformen ausarbeiten”, sagt Hanefeld. Wenn die Konzepte erst einmal fertig seien, werde die Organisation einfacher.