Bochum. Die vier Gabelstapler im Gesamtwert von 98 000 Euro sind bis heute verschwunden. Zwei Männer (je 24), die die Fahrzeuge in der Nacht des 9. August 2008 aus einer Bochumer Spedition gestohlen hatten, wurden am Mittwoch verurteilt.
Der eine bekam acht, der andere zwölf Monate Haft auf Bewährung. Dieser muss 100 Sozialstunden ableisten, jener 720 € in 40 €-Raten zahlen. „Anderthalb Jahre werden Sie jeden Monat beim Blick auf Ihren Kontoauszug daran erinnert, was für einen Unsinn Sie gemacht haben”, sagte Richter Dr. Axel Deutscher.
Einer der Angeklagten, ein wegen gefährlicher Abfallbeseitigung vorbestrafter, sehr stabiler Kraftfahrer aus Oberhausen, erschien vor Gericht im saubersten Sonntagsanzug mit Krawatte. Die Tat damals war aber schmutzig. Er holte aus Köln eine Zugmaschine mit Auflieger ab und fuhr zu der Spedition nach Bochum, wo er früher selbst gearbeitet hatte. Der andere Angeklagte (nicht vorbestraft) stand Schmiere. Dann wurde eine Metalltür aufgehebelt, um das Rolltor von innen zu öffnen.
Beute möglicherweise ins Ausland geschmuggelt
Ein dritter, unbekannter Täter lud alle vier Gabelstapler auf den Auflieger. Die Beute wurde nach Essen verfrachtet. Danach verliert sich für die Justiz die Spur der Fahrzeuge. Möglicherweise sind sie von Hintermännern ins Ausland geschmuggelt worden, hieß es im Prozess.
Der Lkw-Fahrer war erst unter dem Druck der ihm vorgehaltenen Indizien geständig, der Aufpasser war es sofort. Dieser sagte, er sei von seinem damaligen Chef (33) dazu angestiftet worden. Er habe als Praktikant bei ihm in der Firma gearbeitet - „und ich habe mir erhofft, einen festen Arbeitsplatz zu erhalten”. Nur deshalb habe er mitgemacht. 300 € Lohn habe ihm der Chef fürs Schmierestehen gegeben.
Dieser war ebenfalls angeklagt. Er bestreitet aber alles. Deshalb wurde das Verfahren gegen ihn abgetrennt. Mit den gestern Verurteilten als Zeugen wird demnächst gegen ihn allein prozessiert.