Bochum. Die große Fan-Party zur Fußball-WM im Sommer wird es im Bochumer Rewirpower-Stadion nicht geben. Alles andere wäre aus Sicht der Stadt zu teuer. Schließlich werden in Bochum auch Spiele der U20-WM der Frauen ausgetragen. Dafür rüsten die Gastronomen im Bermudadreieck auf.

Schon vier Monate vor dem ersten Anpfiff zu den Spielen der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika gibt's für Fußballfans in Bochum den ersten Abpfiff: Ein großes Public Viewing, so wie bei der WM im eigenen Land vor vier Jahren, wird es dieses Mal wohl nicht geben. Zumindest nicht von Seiten der Stadt, so die Auskunft von Torsten Lumma, vom Sportamt, der auch Leiter des Bochumer Büros für die Frauen-WM 2011 ist.

Der Stadionrasen muss perfekt sein

Das Rewirpower-Stadion falle als Austragungsort fürs gemeinsame Fußball-Gucken komplett aus. Der Ort, der bei der WM 2006 die begeisterten Fans in Scharen angezogen hatte, muss geschont werden. Torsten Lumma sagt warum: „Drei Tage nach dem WM-Endspiel in Südafrika beginnt die WM der U 20-Frauen. Spiele finden auch in Bochum statt.” Da müsse der Stadionrasen perfekt sein. Die Stadt habe darüber nachgedacht, Public Viewing an anderer Stelle zu organisieren, beispielsweise vor dem Bergbaumuseum. Fällt aber flach, denn: „Das wäre zu teuer”, sagt Lumma.

Aus Sicht der Gastronomen sei ohnehin die Frage, ob es noch eine öffentliche Veranstaltung in Bochum geben müsse. Denn sie, und hier allen voran das Bermudadreieck, böten ja wieder die WM-Spiele auf ihren Bildschirmen an. Öffentliches Public Viewing würde Kneipen womöglich Kunden kosten, so Lumma.

Bermudadreieck plant weitere Aktivitäten zur WM

Ralf Odermann, Sprecher der ISG Bermudadreieck, findet diese Rücksichtnahme „nett” - aber er hält sie nicht für den ausschlaggebenden Grund. Fußballfans kann Odermann etwas beruhigen, er sagt: „Unsere Gastronomiebetriebe sind so ausgerichtet, dass wir insgesamt fast genauso viele Leute wie im Stadion unterbringen können.” Alle Kneipen würden auch für die WM-Spiele in Südafrika wieder mit Großbildschirmen und Leinwänden planen. In der Regel würden diese so ausgerichtet, dass die Gäste bei gutem Wetter auch draußen auf den Terrassen sitzen und die Spiele dennoch verfolgen könnten.

Außerdem seien noch weitere Aktivitäten zur WM geplant. Welche das sind, will der Mann von der ISG Bermudadreieck allerdings noch nicht verraten.

Torsten Lumma von der Stadt gibt bezüglich des Public Viewings auch zu bedenken, dass der Anlass 2006 ein anderer war. Damals seien viele ausländische Fußballfans hier gewesen, die nicht immer Tickets für die Spiele bekommen hätten. Ihnen habe man mit dem Public Viewing eine Alternative bieten wollen.

In den Nachbarstädten, so in Dortmund und Gelsenkirchen, wird unterdessen auch in diesem Jahr öffentliches Public Viewing geplant.