Bochum. Die private Technische Fachhochschule Georg Agricola (TFH) und die öffentlich-rechtliche Hochschule Bochum sollen zusammengelegt werden. Ziel ist es, das ingenieurwissenschaftliche Studienangebot der TFH zu erhalten, wenn sich die Ruhrkohle AG als Träger der Hochschule zurückzieht.

Die am 10. Januar 2010 vom NRW-Innovationsministerium verbreitete Nachricht hat an den beiden Hochschulen nicht wirklich für Überraschung gesorgt. Das Thema liege schon länger auf dem Tisch, war zu hören.

Nur noch das Kerngeschäft

Vor dem Hintergrund der Rückführung des Steinkohlebergbaus muss die RAG sich bis 2018 umstrukturieren, sich aus allen Feldern zurückzuziehen, die nicht zum Kerngeschäft gehören. Eine Kooperation/Fusion der TFH mit der HBO scheint dabei Sinn zu machen, da beide technische Hochschulen sind.

Studienangebot erhalten

Die Hochschule BO hielt sich gestern mit einer Einschätzung zurück; die angestrebten Gespräche seien eine „Chance”, so HBO-Präsident Prof. Martin Sternberg. TFH-Präsident Prof. Jürgen Kretschmann begrüßte es, dass das Land „das Studienangebot der TFH aufrecht erhalten will”.

Noch keine Termine

Unter Federführung des Innovationsministeriums sollen die RAG und die beiden Fachhochschulen nun in die Verhandlungen einsteigen. TFH-Sprecher Stephan Düppe sagte, es gäbe aber weder einen ersten Verhandlungstermin noch eine konkreten Zeitplan. Innovationsminister Pinkwart möchte die Verhandlungen noch in diesem Jahr abgeschlossen sehen, damit die Fusion bereits zum Wintersemester 2011 greifen kann.

Ob das gelingt, ist offen. Der Düsseldorfer „Zeitplan” wird von den Akteuren vor Ort als „optimistisch” eingestuft.