Bochum. Ein Drama nach einem tödlichen Verkehrsunfall hat sich in den vergangenen Tagen in Bochum abgespielt. Ein 54-jähriger Bochumer, der einen betrunkenen Mann überfahren haben soll und gesucht wurde, sprang am Montagabend von einer Autobahnbrücke. Er schwebt in Lebensgefahr.

Der tödliche Verkehrsunfall am vorigen Samstag in Werne hat offenbar eine tragische Fortsetzung genommen. Laut Polizei ist am Montagabend ein 54-jähriger BMW-Besitzer aus Bochum, der der Besitzer des Unfallwagens und auch der Fahrer sein soll, in Langendreer von der Autobahnbrücke der A 44 gesprungen. Ein Reisebus aus Hagen konnte im letzten Moment ausweichen. Der Lebensmüde liegt jetzt lebensgefährlich verletzt im Krankenhaus und ist nicht vernehmungsfähig.

Zeugen gaben den entscheidenden Hinweis

Am Samstag um 18.30 Uhr hatte ein Auto auf der Frenkingstraße einen betrunken auf der Fahrbahn liegenden Polen (43) überrollt. Der Bochumer starb kurz darauf an schweren Kopfverletzungen im Krankenhaus. Der Fahrer flüchtete. Ein Zeuge sprach von einem dunklen 5er-BMW, angeblich mit Essener Kennzeichen. Das Kennzeichen war wohl falsch, das Automodell stimmte aber offenbar. Denn nachdem die Polizei in der Presse über Autoteile berichtet hatte, die der Unfallwagen im Frontbereich verloren hatte (Baujahr 1996 bis 2003), meldete sich am Dienstag ein Bochumer Autobetrieb. Der 54-jährige BMW-Besitzer war tags zuvor in eine Bochumer Werkstatt gefahren, um entsprechende Ersatzteile zu bestellen. Ein Mitarbeiter wurde stutzig und informierte die Polizei.

Tatverdächtiger ringt mit dem Tod

Noch am Dienstag wollten die Beamten den Halter des BMW vernehmen, doch da rang er bereits in einem Krankenhaus mit dem Tod. Am Abend zuvor hatte er sich laut Polizei in Langendreer mit Selbsttötungsabsicht von der A44-Brücke „Am Honnengraben” gestürzt.

Die Polizei vermutet, dass der Suizidversuch mit dem tödlichen Unfall zu tun hat. Polizeisprecher Volker Schütte: „Es gibt Hinweise, dass er zum Zeitpunkt des Unfalls mit dem Fahrzeug unterwegs war.” Und die von ihm bestellten Ersatzteile würden eindeutig zu den Unfallspuren passen. Der Mann sei "dringend tatverdächtig".

Der 54-Jährige ist verheiratet und lebt ein ganz bürgerliches Leben, hieß es. Er ist nicht polizeibekannt. Noch auf der Autobahn 44 wurde er von einem Notarzt erstbehandelt, dann aber sofort ins Krankenhaus gebracht.