Um ein Drittel gewachsen ist Deutschlands größte Ökobank im vergangenen Jahr. Für dieses Jahr peilt das Bochumer Institut erneut ein sattes Wachstum um 38 Prozent an.

Gut gelaunt präsentierte GLS-Bank-Vorstandssprecher Thomas Jorberg am Dienstag die Bilanz von Deutschlands größtem Öko-Kreditinstitut. Die gute Laune hat einen Grund. Mitten in der Krise wächst die GLS, und das deutlich. Um ein Drittel kletterte die Bilanzsumme im letzten Jahr auf 1,35 Mrd. Euro.

Für dieses Jahr erwartet das Kreditinstitut mit mittlerweile 73 000 Kunden (Zuwachs um 11 000 in 2009) erneut ein Wachstum von bis zu 38 Prozent. Jemand möchte von Jorberg wissen, wie er zu dieser Einschätzung komme: „Wir sind so optimistisch, weil wir denken, dass reines Renditestreben auch ökonomisch unvernünftig ist.” Immer mehr Kunden kämen zu der Überzeugen, dass sie bei der GLS-Bank ihre ökonomischen Bedürfnisse mit ihren ökologischen Bedürfnissen am besten unter einen Hut bringen könnten.

Dabei blieb die Bank, die mittlerweile insgesamt 254 Mitarbeiter – davon allein in Bochum 198 – beschäftigt, ihrem Anspruch, auf große Transparenz zu setzen, treu. Jorberg: „Wer bei uns sein Geld anlegt, weiß ganz genau wo sich dieses Geld befindet.” Dass dies viele Menschen ähnlich sehen, macht die Bank an der Entwicklung der Einlagen fest. Erstmals seit der Gründung 1974 kletterten die Einlagen über die Milliardengrenze hinweg und beziffern sich aktuell auf 1,15 Mrd Euro.

Mit dem Geld finanziert die GLS-Bank getreu ihrer Philosophie schwerpunktmäßig in Sozial- und Bildungseinrichtungen, darunter etliche Waldorf- und freie Schulen, Wohnbauprojekte (Seniorenwohnungen am Bodensee) oder auch ökologisch orientierte Unternehmen wie Windkraft- oder Photovoltaik-Anlagen. Auch die neue Moschee in Duisburg wurde mit Krediten der GLS-Bank finanziert.

Für das laufende Jahr erwartet die Bank einen flächendeckenden Ausbau des sogenannten Mikrokreditgeschäftes (Förderung auch kleiner Unternehmen). Wie berichtet, hat die Bundesregierung erst kürzlich der GLS den Auftrag erteilt und 100 Millionen Euro für einen Mikrokreditfonds Deutschland zur Verfügung gestellt. Bereits seit zehn Jahren unterstützt das Institut ganz gezielt kleine und kleinste Projekte.