Bochum. Der Peter-Weiss-Preis wird in diesem Jahr in der Sparte Bildende Kunst verliehen. Das ist nicht zuletzt dem Goldjubiläum des Kunstmuseums geschuldet.

Die letzte Verleihung war ein Theaterfest. Im Jahre 2008 ging der Peter-Weiss–Preis an Dimiter Gotscheff. Der aus der Intendanz von Leander Haußmann her bekannte Regisseur (und Schauspieler) trat während der Feststunde im Schauspielhaus in einem Bühnensolo auf, für das ihm heftiger Beifall sicher war. 2010 heißt es wiederum: Wer bekommt den Bochumer Kulturpreis?

Die Trophäe wird im zweijährigen Turnus abwechselnd in den Sparten Theater, Film, Literatur und Bildende Kunst vergeben; in all diesen Bereichen war Namenspatron Peter Weiss tätig. Bisherige Preisträger hießen u.a. George Tabori, Jochen Gerz und Ingo Schulze. In diesem Jahre wäre turnusmäßig die Sparte Film an der Reihe gewesen.

Der Kulturaauschuss sollte darüber entscheiden, doch zunächst meldete sich Ausschussmitglied Clemens Kreuzer (CDU) mit Bedenken zu Wort und fragte, ob die Stadt angesichts der Haushaltssperre den mit 15 000 Euro dotieren Preis und die Preisverleihung überhaupt finanzieren könne. Ansonsten drohe Bochum möglicherweise eine deftige Pleite. Kulturdezernent Michael Townsend meinte daraufhin, dass sich Bochum natürlich nicht der Blamage aussetzen werde, „dass wir das nicht bezahlen können.”

Ein weiterer Höhepunkt

Davon beruhigt, schob Clemens Kreutzer die Bitte nach, in 2010 nicht die Sparte Film, sondern einen profilierten Vertreter aus dem Bereich Bildende Kunst auszuzeichnen. Der Grund: Das Kunstmuseum feiere sein 50-jähriges Bestehen und die Verleihung im Bereich Bildende Kunst würde dem Museum einen weiteren Höhepunkt im Jubiläumsjahr bescheren. Es wurde dagegen zwar ins Feld geführt, dass der Ausstellungsplan für 2010 komplett sei, eine Ausstellung des Preisträgers dadurch möglicherweise nicht direkt mit der Verleihungsfeier gekoppelt werden könne. Doch der Ausschuss beschloss, den Peter-Weiss-Preis 2010 der Bildenden Kunst und nicht dem Film zu widmen.

Eine Ausstellung des neuen Peter-Weiss-Preisträgers könne ja auch später nachgeholt werden.