Bochum. Willy Bogner hat als Skifahrer das legendäre Lauberhornrennen gewonnen, bei James Bond als Kameramann mitgewirkt, ein Mode-Imperium aufgebaut und will nun die Olympischen Winterspiele 2018 nach München holen. Am Rande des Sportkongresses sprach er mit der WAZ-Mediengruppe über seine Pläne.

Willy Bogner (68), das Multitalent. Er hat als Skifahrer das legendäre Lauberhornrennen gewonnen, bei James Bond als Kameramann mitgewirkt, eigene Filme gedreht, ein Modeimperium aufgebaut – und will nun dafür sorgen, dass München 2018 wieder olympisch wird. Beim Sportkongress sprach er mit Kirsten Simon.

Für manchen Skifahrer sind Sie bedeutender als Franz Beckenbauer. . .

Willy Bogner: Danke, danke. Dabei ist Beckenbauer mein großes Vorbild. Was er geleistet hat, ist beachtlich. Wir tauschen uns häufig aus und spielen zusammen Golf.

Fragen Sie Beckenbauer auch bei den Olympiabemühungen für die Winterspiele 2018 um Rat, Sie stehen ja an der Spitze der Bewerbungsgesellschaft?

"Von Franz kann ich viele gute Tipps mitnehmen"

Bogner: Ja, sehr häufig. Von Franz kann ich viele gute Tipps mitnehmen. Er kennt sich aus, schon alleine, weil er Präsident des Organisationskomitees bei den Fußballweltmeisterschaften 2006 war.

Wie wichtig sind für die Olympiabewerbung Münchens die Winterspiele in diesem Monat in Vancouver?

Bogner: Sehr wichtig. Deshalb werde ich auch die ganze Zeit vor Ort sein. Ich bin heiß auf Vancouver, da kommt es auf die Kommunikation an. In Vancouver gilt es, die Entscheider zu überzeugen. Das ist zwar eine sehr große Aufgabe, aber der olympische Traum von München 2018 ist sehr real. In Vancouver zählt es, sich perfekt beim Internationalen Olympischen Komitee zu präsentieren. Ich bin jetzt schon ganz gespannt auf das kommende Jahr, wenn in Durban die Entscheidung verkündet wird. Da gibt es für uns nur ein einziges Ziel: Wir müssen Gold gewinnen.

Bevor Sie nach Vancouver fliegen, haben Sie hier in Bochum Station gemacht. Verbindet Sie etwas mit dem Ruhrgebiet?

Bogner: Ich bin immer mal wieder hier in der Gegend. Schon alleine wegen meiner Shops. Gleich fahre ich noch weiter nach Köln, um dort vorbeizuschauen.

"Vereine sind ein stabilisierendes Element des Sport"

Bei dem Sportkongress, bei dem Sie Gastredner waren, ging es um die Zukunft der Sportvereine. Welche Bedeutung hat für Sie der Vereinssport?

Bogner: Vereine sind ein stabilisierendes Element des Sports, aber sie müssen sich auch weiterentwickeln und dürfen nicht stehen bleiben. Vielleicht fehlt ihnen manchmal der Mut zu Innovationen.

Wie könnten die aus Ihrer Sicht, also aus der Sicht eines erfolgreichen Geschäftsmannes, aussehen?

Bogner: Es funktioniert im Verein so ähnlich wie in der Geschäftswelt: Man möchte zufriedene Kunden bzw. zufriedene Mitglieder. Dazu gehört, gute Stimmung zu verbreiten. Und so wie wir bei unserem Modeunternehmen jedes Jahr 1 500 neue Modelle entwickeln, muss auch ein Verein ständig etwas Neues anbieten. Das ideale Ziel eines Vereins sollte sein, in jedem Jahr eine neue Sportart ins Programm zu nehmen.

Jetzt verraten Sie als Modeexperte doch bitte noch ein paar modische Tricks, die jeder beachten sollte.

Bogner: Das Wichtigste ist: Auf die eigenen Gefühle achten, einen eigenen Stil entwickeln und nichts tragen, worin man sich nicht wohlfühlt. Das fällt sofort auf.