Bochum. Von 2613 Fünftklässlern zum neuen Schuljahr sollen nur 88 auf die sieben Bochumer Hauptschulen. Dafür liegt die Quote bei den Gymnasien so hoch wie nie: 45 Prozent.
Wie die Zukunft der Hauptschulen in Bochum aussehen wird, dahinter steht ein dickes Fragezeichen. Diese Schulform scheint zum Auslaufmodell zu werden. Darauf lassen die neuen Anmeldezahlen zu den fünften Klassen der weiterführenden Schulen schließen. Mit 88 Anmeldungen liegen die sieben Hauptschulen abgeschlagen hinter den Realschule (580 Schüler), hinter den Gesamtschulen (708) und hinter den Gymnasien (1 237). „Die Übergängerquote von den Grundschulen zu den Gymnsien ist so hoch wie nie. Sie liegt bei 45 Prozent”, sagt Ulrich Wicking, Leiter des Schulverwaltungsamtes.
Die Lage bei den Anmeldungen zu den Hauptschulen bezeichnet Wicking als „dramatisch”. Im Falle einer Schule, nämlich der an der Fahrendeller Straße, liege nur eine einzige Anmeldung vor. „Für diesen einen Schüler können wir natürlich keine fünfte Klasse eröffnen”, sagt Wicking. Am meisten Anmeldungen liegen hier für die Werner-von-Siemens-Schule vor (26), gefolgt von der Hauptschule Wattenscheid-Mitte (17), die einen Neubau bekommt. „Wer vor der Wahl steht, das Kind auf eine Haupt- oder eine Gesamtschule zu schicken, der bevorzugt die Gesamtschule. Das wird immer deutlicher”, sagt der Mann vom Schulverwaltungsamt.
Insgesamt zeigt sich Wicking froh darüber, dass die städtischen Prognosen mit den tatsächlichen Zahlen zu großen Teilen übereingestimmt hätten. Das Gute daran: Die meisten Schüler können zu der gewünschten Schulform wechseln, und nur wenige werden in dieser Schulform nicht die Schule ihrer Wahl besuchen können: „Zwischen 120 und 150 Schüler müssen auf eine andere Schule umverteilt werden”, sagt Wicking.
Er rechnet damit, dass im Falle der Realschulen nahezu alle Schüler auf die Realschule ihrer Wahl können. Grundsätzlich prognostiziert er aber auch dieser Schulform einen nachlassenden Zuspruch – auch wegen des demographischen Wandels: „Wir haben in Bochum eine Realschule zu viel. Derzeit sind es acht, aber sieben würden angesichts der Schülerzahlen reichen.”
Bei den Gymnasien wird es wohl 42 Eingangsklassen geben, eine Zahl, die die Stadt auch prognostiziert hatte. Allerdings müssen die Schiller (142)- und die Theodor-Körner-Schule (155) wohl neue Fünftklässler abgeben – sie sind zu voll. Stark gefragt wird das Neue Gymnasium im Schulzentrum Wiemelhausen: Es beginnt mit vier fünften Klassen, 122 Anmeldungen liegen vor. "Das ist stark", sagt Ulrich Wicking.