Bochum. Tag der offenen Tür im Bochumer Venenzentrum am 3. Februar mit Vorträgen, Führungen und vielen Informationen.

Im Venenzentrum Bochum an der Hiltroper Landwehr werden auch moderne Kompressionsstrümpfe gezeigt. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool
Im Venenzentrum Bochum an der Hiltroper Landwehr werden auch moderne Kompressionsstrümpfe gezeigt. Foto: Ingo Otto / WAZ FotoPool © WAZ FotoPool

Wenn Wolfgang Joop Stützstrümpfe designt, ist endgültige klar: Venenleiden sind eine Volkskrankheit, die größerer Aufmerksamkeit bedarf. Aus diese Gund öffnet das Bochumer Venenzentrum an der Hiltroper Landwehr 11 am Mittwoch, 3. Februar, seine Pforten. Zusammen mit der AOK präsentieren die Ärzte von 15 bis 19 Uhr die neuesten Venentherapien und bieten vor Ort Gefäßchecks an.

„Zugegeben, eigentlich ist es nur ein halber Tag der offenen Tür”, entschuldigt sich Prof. Markus Stücker, leitender Arzt und Dermatologe. Trotzdem ist das Programm gut gefüllt. Neben Vorträgen über Venenleiden wird es OP-Führungen geben, „natürlich wird es keine Vorführoperationen geben”, räumt Prof. Achim Mumme, leitender Arzt und Gefäßchirurg ein.

Aber dafür auch viel zum Thema Vorsorge. Freiwillige können sich zum Beispiel die Venen durchmessen lassen. „Dazu muss der Patient nur zehn Minuten mit dem Fuß wippen, und wir messen, ob seine Venenklappen noch in Ordnung sind”, erklärt Markus Stücker. Außerdem gibt es Venengymnastik mit einer Physiotherapeutin, Ernährungsberatung und Körperfettmessungen der AOK und eine Ausstellung der neuesten Kompressionsstrümpfe – inklusive einem Modell von Wolfgang Joop.

Dass die medizinischen Beinkleider längst nicht mehr wenig kleidsame braune Gummischläuche sind, zeigt die Modellpalette eines deutschen Herstellers: In modischen Farben und mit Spitze präsentieren sich die Vorsorgestrümpfe. „Aber auch bei den Behandlungs- und Diagnosemethoden hat sich einiges getan”, meint Stücker. Durch die Mischung aus minimalinvasiven Operationen, Lasern, Radiofrequenztherapie und Veröden, sei die Behandlung viel schonender als früher. „Auch können wir heute mit schonendem Ultraschall Diagnosen stellen”, ergänzt Mumme.

„Durch die kürzeren Behandlungen – meist ambulant – sparen wir natürlich auch eine Menge Geld”, gab Jörg Jockisch, Pressesprecher der AOK zu. Allerdings werde das Gesparte im Venenzentrum für den Komfort der Kassenpatienten ausgegeben. 2006 beliefen sich die Ausgaben für Venenkrankheiten bundesweit auf rund 2,2 Milliarden Euro. „Eine Summe, die durch die neuen Therapien wohl kleiner wird”, so Jockisch. Auch die bessere Früherkennung birgt Einsparpotenzial. „Die ambulante Entfernung von Krampfadern kostet die Kasse nur 6000 Euro, ein eventuell daraus resultierendes offenes Bein zu operieren, kommt auf die stolze Summe von 20 000 Euro”, rechnet Mumme vor, „mal ganz abgesehen, von dem viel geringeren Leidensdruck für den Patienten”. All das und noch mehr soll am Venentag unter die Menschen getragen werden.