Bochum. Nach dem Raub auf die Chefin (30) einer Wattenscheider Tankstelle mit 24050 € Beute hat das Landgericht am Mittwoch einen 22-jährigen Bochumer zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Sein Komplize (18) bekam 21 Monate Jugendhaft ohne Bewährung.
Wie berichtet, hatten die beiden am 9. November 2009 der Frau direkt vor einer Bank aufgelauert. Als sie die Tür öffnete, stieß der Jüngere sie von hinten um und raubte ihre Tasche mit dem Geld. Es war eine einfache Damenhandtasche. Beide Männer flüchteten, wurden aber schnell in einer Garage erwischt. Mit der Beute. Das Opfer sagte im Prozess: „Ich war geschockt. Ich konnte kaum sprechen.”
Der ältere Täter ist Intensivtäter. Als er noch gar nicht strafmündig war, liefen bereits 200 Ermittlungsverfahren gegen ihn. Als Jugendlicher saß er schon mehrere Jahre im Knast wegen Diebstählen. Der Jüngere war wegen einer Raubtat vorbestraft. Dieser war voll geständig, jener nur halbherzig.
Tumulte auf dem Gerichtsflur
Vor dem Urteil kam es auf dem Gerichtsflur zu Tumulten unter den stets zahlreich erschienenen Zuschauern. Sie gehörten zu den Angeklagten. Richter Johannes Kirfel rief zur Sicherheit die Polizei herbei. Acht Beamte kamen. Danach war Ruhe im Saal.
Der Raub beschäftigt das Gericht bald wohl noch weiter. Es soll im Hintergrund drei Mittäter gegeben haben.