Bochum. Wenn Lachen die beste Medizin ist, dann hätte Beate Tewes einen Ehrendoktor-Titel verdient. Ihre Visitenkarte ist ihr umwerfendes Lächeln, das durchaus auch laut ausfallen kann. Sie ist Lachyoga-Trainerin.

Hahaha, hihihi, hohoho – Lachen ist ihr Beruf und das ist kein Witz. Die Bochumerin arbeitet als Lachyoga-Lehrerin. Es gibt traurigere Jobs.

Sie hat mit einer Erkenntnis den Weg zum Lachyoga gefunden, die sie den Teilnehmern ihrer Kurse inzwischen selbst vermitteln will: „Lachen tut einfach gut. Dem Körper, dem Geist und der Seele.” Vor einigen Jahren hat sie selbst als Teilnehmerin angefangen und sich dann immer mehr für diese lustige Yoga-Form interessiert, bis sie vor über drei Jahren selbst die Ausbildung zur Lachyoga-Lehrerin gemacht hat. Inzwischen gibt sie eigene Kurse in den Räumen der Rückenschule und ist auch im Auftrag von Anbietern wie der Volkshochschule oder der evangelischen und der städtischen Familienbildungsstätte im Einsatz.

Sie wollen das Lachen zurückholen

In den Lachyoga-Stunden treffen sich unter anderem Leute, denen das Lachen etwas abhanden gekommen ist. Sie wollen es gerne zurück, und das erinnert etwas an die Romanfigur Timm Thaler. Allerdings hatte der sich das Lachen abkaufen lassen, während die Kursusteilnehmer es einfach nur verlernt haben. „Aber es machen auch viele Menschen mit, die einfach gerne lachen und wieder mehr lachen möchten”, sagt Beate Tewes und weist auf eine Ansteckungsgefahr hin, die durch und durch gewollt ist.

„Lachyoga ist so ähnlich wie das grundlose Gibbeln in der Pubertät, wenn sich Freundinnen im Bus treffen und einfach drauflos lachen, ohne Grund.” Sicherlich koste es anfangs manch einen etwas Überwindung, sich in der Gruppe fallen zu lassen, abzuschalten und auf die permanente Kontrolle zu verzichten. Deshalb beginnen die Kurse ganz sachte, mit einem verschämten Kichern und kleinem Gegibbel.

Glücksgefühle geraten in Wallung

Wenn Beate Tewes über die Vorzüge des herzhaften Lachens redet, dann könnte dieses Gespräch umfangreicher werden als das Sketche-Buch von Didi Hallervorden: die Glücksgefühle geraten in Wallungen, die Bauch und Gesichtsmuskulatur wird trainiert, der Körper sammelt Kraft, der Stress lässt nach – es sind Auszüge aus einer langen Vorzugsliste.

Klein Fritzchen und andere einschlägige Witzfiguren trifft man in der Lachyoga-Stunde übrigens nicht: „Ich erzähle keine Witze, wir lachen ohne Grund”, sagt die Lehrerin. Es werden Atem-, Dehn- und Entspannungsübungen gemacht, die fröhlich, laut und manchmal leise sein können. Das alles basiere auf der Tiefenatmung der klassischen Yoga-Form. Aber immer mit der Erkenntnis, dass Lachen total ansteckend ist – und manchmal auch anstrengend, Stichwort: Bauchmuskelkater.

Teilnehmer sollen fröhlicher werden

Beate Tewes geht davon aus, dass die Teilnehmer schon nach wenigen Stunden fröhlichere Menschen werden, die auch im Alltag mehr lachen. „Man nimmt vieles gelassener, wird kraftvoller, offener und nimmt mehr in seiner Umgebung wahr.” Auch aus diesem Grund würde die Bochumerin gerne in Firmen gehen, um mehr Fröhlichkeit in den Arbeitsalltag zu bringen: „Denn Lachen belebt das Geschäft und macht die Menschen leistungsfähiger.”

„Lachen”, sagt Beate Tewes, „ist der größte Feind des Stresses und der größte Freund des Glücks.” In diesem Moment lacht sie nicht laut, sie lächelt dezent und ehrlich. Sie hat auch die ruhigen Seiten nicht verlernt und sagt: „Ich kann durchaus auch ernst sein.”

Neue Lachyoga-Kurse beginnen kommenden am Dienstag, 26. Januar, in der Evangelischen Familienbildungsstätte Tabea ( 0234/911 768 12) und im Februar bei der VHS. Kontakt zu Beate Tewes per Mail: lacheninbochum@gmx.de