Bochum. Für die Gründerin ist es ein „Herzensprojekt“: In Bochum eröffnet bald das Familiencafé „Maiglück“. Hier gibt es erste Einblicke vor dem Start.
Am 11. Mai soll das Familiencafé Maiglück im Bochumer Stadtteil Kornharpen eröffnen. Für Cagla Güngör ein Herzensprojekt. Bei ihr stehen die Kleinen im Mittelpunkt.
Idee für Bochumer Familiencafé ist vom eigenen Schicksal geprägt
Schon während ihres Studiums war es der Traum von Cagla Güngör ein Kindercafé zu eröffnen. „Viele hatten schon Kinder und hatten keine Möglichkeit, außer in der Bücherei zu lernen“, erzählt die gelernte Projektmanagerin. Währenddessen habe sie auch schon lange in der Gastronomie gearbeitet.
Doch der Entschluss entstand durch ein persönliches Schicksal. Vor sieben Jahren brachte sie ihren herzkranken Sohn Kayra zur Welt. Während langer Krankenhausaufenthalten stand für sie fest: „Wenn ich hier raus bin, ist es Zeit, meinen Traum zu erfüllen. Das Leben ist zu kurz.“
Große Unterstützung: Alleine hätte sie sich nicht getraut
Auch der Name des neuen Cafés ist geprägt von ihrer Geschichte. Ihr Sohn ist nicht nur im Mai geboren, sondern habe auch ein zweites Leben in dem Monat geschenkt bekommen. „Er hatte seine erste lebensnotwendige Operation“, erzählt Cagla Güngör.
Doch ohne ihren Mann hätte sie diesen Schritt nicht gewagt. „Er hat den Raum einfach angemietet und gesagt, mach“, erzählt die Zweifach-Mama schmunzelnd. Vier Monate Umbau liegen bereits hinter ihr. Das Ladenlokal an der Straße Grüner Weg habe zu Beginn keine Küche und auch keine Toilette gehabt. Doch sie hatte viel Unterstützung.
Der Bedarf an einem solchen Angebot für Familien sei riesig, sagt die Inhaberin. „Man kann ganz viel ausbauen.“ Schon vor der Eröffnung habe sie viele Anfragen, pro Tag bekomme sie zehn bis 15 Nachrichten. „Das ist total überwältigend.“
Familiencafé in Bochum mit besonderem Konzept – Angebot
Im Café gibt es viele Spielmöglichkeiten für die Kleinen. Neben Puppenwagen und Werkstatt gibt es auch etwas zum Klettern. In einer Leseecke können Bücher gelesen werden und für die ganz Kleinen gibt es einen Krabbelbereich, der mit Teppich ausgelegt ist. Außerdem bietet das Maiglück eine Kinderkarte an – darauf sind Obst- und Gemüseteller, aber auch Snacks wie Pizzastangen oder ein „Kindercappuccino“.
Neben den Spielmöglichkeiten sollen im Café bald auch schon die ersten Kurse für Kinder, aber auch für Mamas angeboten werden. Aktuell arbeite sie schon mit zwei Hebammen zusammen, die ihre Leistungen in den Räumen anbieten wollen. Außerdem stehe die Inhaberin in Kontakt zu einigen Vereinen, beispielsweise für herzkranke Kinder, Kinder mit Autismus oder dem Downsyndrom. Geprägt durch ihr eigenes Schicksal sagt Güngör: „Dafür möchte ich Raum schaffen.“ Die Idee: An bestimmten Tagen will sie ihren Raum den Vereinen zur Verfügung zu stellen. „Die Kinder sollen dann zusammen mit Gleichgesinnten frühstücken und spielen können. Es soll ein sicherer Raum für sie sein.“
Das ist beim Besuch des Cafés im Bochumer Stadtteil Kornharpen zu beachten
Der Eintritt in das kinderfreundliche Café ist auf ein Zeitfenster von zwei Stunden begrenzt. „Jeder soll kommen können und die gleiche Chance haben“, sagt Cagla Güngör. Deshalb werde es auch eine Pauschale für den Eintritt geben. Für ein Kind kostet der Zugang ins Maiglück fünf Euro, jedes weitere Geschwisterkind zahlt zwei Euro. Mamas und Papas kommen kostenlos rein.
Außerdem müssen die Straßenschuhe draußen bleiben. Das gewähre vor allem Freiheiten für die Krabbelkinder. Es können sowohl Hausschuhe mitgebracht, als auch Stoppersocken für 2,50 Euro vor Ort erworben werden. Von dem Erlös wird ein Teil an ein Kinderwaisenhaus gespendet.
Für arbeitende Eltern sind einige Tische mit Steckdosen ausgestattet. Außerdem gibt es im gesamten Café freies WLAN.
Das sind die Öffnungszeiten
Unter der Woche ist zwischen 9 und 17 Uhr Betrieb im Bochumer Maiglück. Am Wochenende ist das Café geschlossen, dann könne der Raum auf Anfrage für geschlossene Gesellschaften genutzt werden. Aber auch an Werktagen bietet Cagla Güngör die Buchung von Geburtstagstischen an. „Das ist ein Paket, mit Deko und Essen für die Kinder“, so die Inhaberin.
Gebacken wird frisch vor Ort. „Wir arbeiten mit regionalen Anbietern zusammen.“ So stammen zum Beispiel Eier und Milch von einem Bauern aus der Nähe. Aber auch der Kaffee stammt von einem regionalen Anbieter. Ihr sei es wichtig, die Waren selbst herzustellen, sagt Güngör.