Bochum. In der Bochumer Innenstadt eröffnet auf der Kortumstraße ein neues Geschäft. Es hat ein ganz eigenes Konzept. Was hinter „Repair&Share“ steckt.

„Reparieren statt Wegwerfen. Nutzen statt Besitzen“ – das ist das Motto im neuen Bochumer Pop-up-Store. Mitten in der Innenstadt soll das nachhaltige Ladenlokal unter dem Namen „Repair & Share Ruhr“ eröffnen. Am Freitag, 19. April, ist der offizielle Start.

Projekt der Hochschule

Die Eröffnung des Pop-up-Stores ist, so wie viele weitere Aktionen, Teil des Projektes „Thalesruhr“ – gestartet 2023 von der Bochumer Hochschule. Im Mittelpunkt steht dabei die Nachhaltigkeit. „Repair & Share“ ist dabei eins von neun Transferprojekten. Ziel ist es, Ressourcen zu sparen und somit die Umwelt zu schonen.

Das Ladenlokal des Nachhaltigkeits-Projektes solle als Vermittlungsstelle dienen, erzählt Josefine Habermehl. Sie selbst ist schon seit Juli Teil des Projektes. Im Geschäft wird das Projekt vorgestellt, Initiativen werden vermittelt und es gibt Workshops.

Diese Texte haben viele Menschen interessiert

Ladenlokal dank „Tapetenwechsel“-Programm von Bochum Marketing

Das Bochum Marketing stellt im Rahmen des Programms Tapetenwechsel der Hochschule die Geschäftsräume auf der Kortumstraße 54 zur Verfügung. Bereits seit dem 2. April stehen die Türen für Interessierte offen, auch die ersten Workshops haben schon stattgefunden. Da die offizielle Eröffnung sich etwas verzögert hat, gibt es am Freitag, 19. April, ein verspätetes Opening.

Dienstags bis samstags ist der Laden von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Am Vormittag könne jeder hereinkommen und sich umschauen. Am Nachmittag finden in den Räumlichkeiten Workshops statt oder auch die Projektstudie der Bochumer Hochschule trifft sich dort. Bis zum 31. Mai läuft das Angebot auf der Bochumer Einkaufsstraße.

Kostenlose Nachhaltigkeits-Workshops in der Bochumer Innenstadt

„Es soll alles so niedrigschwellig wie möglich sein“, sagt Habermehl. Deshalb sind auch alle Nachhaltigkeits-Workshops kostenlose Angebote – so gibt es zum Beispiel an einigen Tagen einen Patches-Workshop. Dabei werden Aufnäher erstellt, die anschließend ihren Platz auf Jacken, Pullis oder Taschen finden können. Den macht Josefine Habermehl selbst. Aber auch Kurse rund um die Themen Lebensmittel oder Nähen stehen auf dem Plan. Das ganze Programm ist auf der Homepage der Hochschule zu finden: www.hochschule-bochum.de/repair-share-ruhr.

Josefine Habermehl gibt Patches-Workshops im Bochumer Pop-up-Store und berät Besucherinnen und Besucher vor Ort.
Josefine Habermehl gibt Patches-Workshops im Bochumer Pop-up-Store und berät Besucherinnen und Besucher vor Ort. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Besucher des Pop-up-Stores können eine kleine Ausstellung zum Thema Reparaturkultur anschauen oder auch die Zeiten der offenen Werkstatt nutzen. Dabei können defekte Produkte mit den vorhandenen Gerätschaften vor Ort selbst repariert werden – es gibt zum Beispiel eine Nähmaschine.

Werkzeug, Spiele und einen Schokobrunnen – das gibt es im Leihschrank

+++ Wollen Sie keine Nachrichten mehr aus Bochum verpassen? Dann abonnieren Sie hier unseren kostenlosen Newsletter! +++

Außerdem steht auch der Selbstbedienungs-Leihschrank „Shelfie“ im Geschäft. Dort können keine Bücher ausgeliehen werden, sondern verschiedenste Gegenstände. Dabei seien zum Beispiel ein Fahrradreparaturset, Werkzeuge oder auch ein Schokobrunnen, so Habermehl. Sinn des Leihschrankes sei es, die Dinge zu nutzen, statt sie zu besitzen. Einige Dinge benötige man schließlich nur sehr selten.

So werden weniger Produkte benötigt.
Josefine Rose Habermehl

Ein weiterer „Shelfie“ steht im Schauspielhaus. Der Schrank des Pop-up-Stores soll im Anschluss in die Zentralbibliothek kommen. Die Leihgegenstände stammen von der „Bibliothek der Dinge“, mit der das Thaleesruhr Projekt kooperiert.

„Repair & Share“ fördert Foodsharing

Neben den zahlreichen Angeboten bietet „Repair & Share“ auch das sogenannte Foodsharing an. Besucherinnen und Besucher können im Pop-up-Store teilweise Lebensmittel mitnehmen, oder sie werden vor Ort weiter verarbeitet. Josefine Habermehl erzählt, dass sie zum Beispiel aus übriggebliebenem Obst Kuchen für die Workshops backe.

Im „Repair & Share“ gibt es auch einen 3D-Drucker. So können zum Beispiel Ersatzteile hergestellt werden.
Im „Repair & Share“ gibt es auch einen 3D-Drucker. So können zum Beispiel Ersatzteile hergestellt werden. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Das hat „repair & share“ zu bieten

Ziel der Hochschule Bochum ist es, die Nachhaltigkeit zu fördern. Das Transferprojekt „reapair & share Ruhr“ vernetzt dabei einige Repair- und Sharing-Initiativen. Dazu zählen:

Repaircafes – dort treffen Menschen zusammen, die gemeinsam bei Café-Atmosphäre Gegenstände reparieren. Zur Hilfe sind einige Leute vor Ort, die sich auskennen.

Offene Fahrradwerkstätten – auch einige Fahrradwerkstätten zählen zum Angebot des Nachhaltigkeit-Projektes.

Leihinitiativen – neben den sogenannten „Shelfies“ gibt es auch weitere Anlaufstellen, zum Beispiel die „Bibliothek der Dinge“, um sich Gegenstände auszuliehen.