Bochum. Waschen, Pflegen, Föhnen: In Bochum-Langendreer gibt es jetzt eine Waschanlage für Hunde. Wir haben „Dogwash“ ausprobiert. Ein Test mit Video.

„Puh!“ macht Boo. Na ja, zumindest scheint es so. Acht Minuten hat das Großreinemachen gedauert. Einmal kräftig durchschütteln, dann darf die Australian Shepherd aus der Box springen. „Fein gemacht!“, strahlt Frauchen Svenja. Boo hat den Probelauf in Bochums neuester Hundewaschanlage prima gemeistert.

Wellness für Wauwaus gibt es gegenüber vom Baumarkt Ziesak in Langendreer. Auf dem Freigelände an der Hauptstraße ist neben einer SB-Autowaschanlage vor drei Wochen auch „Iclean Dog Wash“ an den Start gegangen: eine Selbstbedienungsanlage für Vierbeiner. Werbung: „Sanfte Wäsche für alle Felle.“

Neue Hundewaschanlage: Automat spricht mit dem Kunden

Drei Meter lang und einen Meter breit ist die Apparatur in einem schützenden Glaskasten in Bushaltestellen-Optik. Die Bedienung ist kinderleicht. Denn der Automat spricht mit dem Kunden, und das nicht nur in verschiedenen Sprachen, sondern – in der englischen Version – sogar mit den prominenten Stimmen unter anderem von Obama, Columbo, Gandalf, Clint Eastwood oder (frisurtechnisch passend) Donald Trump.

Das Föhnen lässt sich Boo gern gefallen. Als „Proband“ für die WAZ wurde sie in der neuen Hundewaschstraße in Bochum-Langendreer grundgereinigt.
Das Föhnen lässt sich Boo gern gefallen. Als „Proband“ für die WAZ wurde sie in der neuen Hundewaschstraße in Bochum-Langendreer grundgereinigt. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

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Boo ist das schnuppe. Ihr Problem ist die Waschbox, in die sie partout nicht hüpfen mag. Frauchen lockt mit einem Leckerchen. Und schwupps sitzt Boo in der Hunde-Badewanne, gesichert mit einer Metallkette am Halsband. Der Platz reicht locker auch für XXL-Exemplare.

Acht-Minuten-Wäsche kostet fünf Euro

Svenja muss in diesem Moment als WAZ-Fotografin arbeiten. Deshalb legt der stellvertretende Ziesak-Geschäftsleiter Marvin Dapprich (24) bei Boo ausnahmsweise selbst Hand an. Erster Schritt: Fünf Euro in den Automaten werfen (Kartenzahlung möglich). Der Countdown läuft. Acht Minuten stehen auf der Uhr, die für Pausen aber jederzeit gestoppt werden kann.

Aus der Handbrause fließt 35 Grad warmes Wasser. Ein Shampoo ist beigemischt, sodass Boo alsbald in einer Schaumwolke versinkt. Marvin Dapprich benutzt die Hände zur Reinigung. Wer‘s gründlicher mag, sollte eine eigene Bürste mitbringen.

In einer Glasbox ist die „Dog-Wash“-Anlage an der Hauptstraße in Bochum untergebracht. Acht Minuten Waschen, Fellpflege und Föhnen kosten fünf Euro.
In einer Glasbox ist die „Dog-Wash“-Anlage an der Hauptstraße in Bochum untergebracht. Acht Minuten Waschen, Fellpflege und Föhnen kosten fünf Euro. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Auch Conditioner und Anti-Flohmittel gehören dazu

Was folgt, könnte auch manchem Frauchen gefallen: Nach dem Ausspülen mit klarem Wasser wird mit dem dritten Waschgang ein Conditioner als Fellpflege aufgebracht. Boo scheint es zu genießen. Im Gegensatz zu dem Anti-Flohmittel mit Zitrus-Note, das anschließend aus der Brause strömt.

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Patschnass ist die Probandin nach sechs Minuten. Der Rest der Zeit geht fürs Föhnen drauf. Nette Geste des Hauses: Ein Heizstrahler sorgt bei kühlen Außentemperaturen ohne Aufpreis für muckelige Wärme in der Box. Dennoch empfiehlt es sich, ein eigenes Handtuch dabei zu haben. Nette Geste für den Nachfolger: Die Anlage sollte zum Schluss gesäubert und desinfiziert werden.

Ziesak-Mitarbeiter: Anlage wird zum Start gut angenommen

Wie war‘s? Boo ist anzumerken, dass es recht schön war, jetzt aber auch genug ist. Svenja ist überzeugt: „Das wird gut genutzt.“ Denn so kann man sich Schmutz und Dreck im Badezimmer, in der Dusche oder Wanne nach dem Gassigehen sparen. Fair erscheinen die fünf Euro dafür allemal. Die Wäsche ist gründlich. Die acht Minuten sollten in der Regel ausreichen.

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Kleinigkeiten fehlen noch, eine Sitzbank, eine Stufe hoch zur Box und Garderobenhaken. Doch Marvin Dapprich bekräftigt: Die Hundewaschanlage werde zum Auftakt sehr gut angenommen. „Die Kunden lieben es!“ Auch die Resonanz in den sozialen Medien ist vielversprechend. „Das ist ja klasse“ und „Tolle Idee“ heißt es in den ersten Kommentaren.

Geschafft: Nach dem Großreinemachen ruht sich Boo aus. Ein Handtuch sollten Frauchen und Herrchen selbst mitbringen.
Geschafft: Nach dem Großreinemachen ruht sich Boo aus. Ein Handtuch sollten Frauchen und Herrchen selbst mitbringen. © FUNKE Foto Services | Svenja Hanusch

Boo trottet kommentarlos vondannen. Puh, geschafft. Jetzt können sich ihre 18.500 angemeldeten Artgenossen in Bochum nass machen lassen.