Bochum. Eine wichtige Verbindung zwischen zwei Bochumer Stadtteilen bekommt endlich neuen Asphalt. Ein Bürgerwunsch bleibt jedoch unerfüllt.
Gute Nachricht für alle Bochumer Autofahrer, die gerne die Schattbachstraße nutzen, um zwischen den Stadtteilen Laer und Querenburg zu pendeln: Diese Problemstraße soll bald saniert werden. Aktuell gleicht die wichtige Verbindung zwischen Ost und Süd einem Flickenteppich. Noch in diesem Jahr soll sich das ändern.
Flickenteppich ade: Bochumer Problemstraße wird saniert
Durch einen Bürgerantrag war das Thema Schattbachstraße auf der Tagesordnung der Bezirksvertretung Bochum-Ost gelandet. Dirk John aus Laer hatte darauf hingewiesen, dass nicht nur Autofahrer unter dem schlechten Zustand des Asphalts zu leiden hätten, sondern auch die Radfahrer. Sehr viele Menschen würden hier herradeln, um vom Ölbachradweg zu den Radwegen in Laer (und natürlich umgekehrt) zu gelangen.
„Doch die Schattbachstraße ist ein Nadelöhr, durch das sich Autofahrer und Radfahrer gleichermaßen zwängen müssen“, beschreibt John die Situation in der Bezirksvertretung, für die er extra eine Powerpoint-Präsentation vorbereitet hat. Der Straßenzustand sei fürchterlich, meint John. Aufgrund der vielen Unebenheiten am Straßenrand seien Radfahrer gezwungen, weiter auf die Fahrbahn auszuweichen, was wiederum zu gefährlichen Überholmanövern von Autofahrern führe – selbst in Kurven. Auch die durchgezogene Mittellinie sei kaum noch zu erkennen.
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John wünscht sich für die Schattbachstraße auf dem kompletten Teil zwischen Ölbachtal und Alte Wittener Straße Tempo 30 und zudem das Aufstellen von Schildern, die das Überholen von Radfahrern verbieten. SPD-Ratsherr Stephan Kosel springt John zur Seite: „Die Strecke ist wirklich angstbesetzt. Das ist ein Bereich, den man als Radfahrer ungern nutzt. Die Schattbachstraße ist halt kurvig und schwer einsehbar. Das ist eine emotionale Bewertung, die mit der Straßenverordnung nichts zu tun hat.“
Eben auf diese Straßenverkehrsordnung stützt sich die ablehnende Haltung der Verwaltung. Man brauche für eine Änderung eine zwingende Notwendigkeit und im fließenden Verkehr eine besondere Gefahrenlage, heißt es aus dem Rathaus. Weder Stadt noch Polizei sähen vor Ort eine Gefahrenlage. „Die gesetzlichen Vorschriften reichen aus.“ Außerdem seien beim Überholen von Radfahrern ohnehin 1,5 Meter Abstand einzuhalten. Und zudem sei ja vorgesehen, die Schattbachstraße im besagten Bereich in diesem Jahr noch zu sanieren.
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In der zweiten Jahreshälfte soll die Asphaltdecke erneuert werden. Allerdings zunächst provisorisch. Uwe Herker von der Straßenplanung erklärt: „Die Schattbachstraße ist im Straßenprogramm, aber erst in ein paar Jahren. Jetzt werden wir also erst mal die Oberschicht abschaben und dann für die nächsten Jahre den Zustand verbessern, bis es zu einer großen Lösung kommt.“ Die Einwände von Dirk John könne er unterschreiben. „Das stimmt alles“, so Herker, der selbst passionierter Radfahrer ist. Die Straße werde von der Stadt aber verkehrssicher unterhalten. „Und sie hat Kurven. Ja. Aber das ist halt so.“ Sein Tipp an Radfahrer: „Breit machen, in der Mitte fahren.“ Dann komme kein Auto vorbei.
Detlef Kühlborn von den Grünen weist noch auf den schlechten Zustand des Gehweges hin. „Das ist eine Katastrophe für Fußgänger.“ Dabei müsse man aber das ganze Gebiet betrachten, auch die Höfestraße. Herker bestätigt, dass auch am Gehweg etwas getan werden müsse. „Vielleicht werden wir die Fahrbahn etwas verengern, um mehr Platz für Gehwege zu schaffen.“
Tempo 30 sichtbarer machen
Den Hinweis, die auf einem Teil der Schattbachstraße stehenden Tempo-30-Schilder besser sichtbar zu machen, will die Stadt Bochum jetzt prüfen. Tempo 30 hat derweil auch die SPD auf dem Schirm. „Es gab ja Geschwindigkeitskontrollen“, sagt Bezirksvertreter Michael Gustrau. „Die Ergebnisse liegen jetzt vor. Eine Beratung dazu erfolgt in Kürze.“
Der Bürgerantrag von Dirk John wurde von der Bezirksvertretung Bochum-Ost einstimmig abgelehnt. Eben, weil die Schattbachstraße in Kürze saniert und somit allseits eine Verbesserung der Verkehrssituation erwartet wird.