Bochum. Sein Name ist untrennbar mit Partynächten im Tarm-Center verbunden: DJ Bademeister gehörte zum Inventar der Schlagerhalle. So geht‘s ihm heute.
Nein, er ist nicht abgetaucht. Bis heute frönt er seiner Leidenschaft: bei Hochzeiten und Geburtstagsfeiern, seltener bei öffentlichen Partys, gar nicht mehr in Diskotheken. Erkannt werde er dabei häufig, freut sich Thomas Rößner. Kein Wunder: Als DJ Bademeister war er in den 90er Jahren eine feste Größe im Tarm-Center. Rückkehr: nicht ausgeschlossen.
Als „Tarm Event Center“ soll die einstige Kult-Disko im Gewerbegebiet Rombacher Hütte im Frühjahr wieder an den Start gehen. „Das freut mich riesig, auch wenn man das Tarm nur noch mieten kann und es keinen regelmäßigen Diskobetrieb mehr geben wird“, sagt Thomas Rößner.
Für Schwimmmeistergehilfen lag der Künstlername „DJ Bademeister“ nahe
Die Hoch-Zeiten des Partytempels hat der heute 51-Jährige in vollen Zügen miterlebt. Mit 16 hatte er sein Hobby als DJ entdeckt. Sein Künstlername war schnell gefunden: Bei der Stadt Bochum erlernte er damals den Beruf des Schwimmmeistergehilfen (heute: Fachangestellter für Bäderbetriebe).
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Tagsüber wachte er über die Badbesucher vornehmlich in Werne, Querenburg und Langendreer. Nachts entfachte er als DJ Bademeister feuchtfröhliche Stimmung: anfangs im „Nanu“ in Herne und im „Käfig“ an der Brüderstraße, ab 1996 im Tarm-Center, das damals schon zehn Jahre geöffnet war und sich als bundesweit angesagter Club mit einzigartiger Lasertechnik etabliert hatte.
Schlagerclub im Tarm war vom Start weg proppenvoll
Während in der großen Disko-Halle mit Resident-DJ Caba Kroll die internationalen Charts rauf und runter gespielt wurden, brachte DJ Bademeister den Schlager ins Tarm. Genauer: Manager Klaus Fröhlich. Der hatte den seinerzeit noch jungen Sender RTL mit dem „Schlagerclub mit Frank“ und Moderator Frank Papke als Partner gewonnen. Die Herz-Schmerz-Mucke kam prächtig an. So gut, dass für DJ Bademeister und weitere Kollegen (darunter DJ Claudio) ein eigener Schlager-Bereich eingerichtet wurde.
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„Von Beginn an war‘s immer proppenvoll. Der deutsche Schlager feierte damals sein erstes großes Comeback“, erinnert sich Thomas Rößner. Bis zur Schließung 2003 blieb er dem Tarm verbunden. Stets als Nebenjob. Im Hauptberuf arbeitete DJ Bademeister weiterhin als: Bademeister.
Hobby-DJ arbeitet heute als Hausmeister im Olympiastützpunkt
Die Auftritte als Discjockey sind seltener geworden. Gut so, sagt Thomas Rößner. Ihm reiche es, wenn er ein ums andere Mal für private Feiern gebucht wird. „Mehr als einmal im Monat muss das nicht sein, auch wenn Musik nach wie vor mein großes Hobby ist.“
Immerhin ist er beruflich nach wie vor voll eingespannt: nicht mehr als Schwimmmeister, sondern seit 2018 als Hausmeister im Olympiastützpunkt in Wattenscheid, wo der Vater einer 23-jährigen Tochter ganz in der Nähe mit seiner Ehefrau wohnt.
Auftritt am 9. März bei der „Blaulichtparty“ in Herne
Am Samstag, 9. März, ist DJ Bademeister nach längerer Pause wieder bei einer öffentlichen Veranstaltung zu sehen. Im Herner „Shamrock-Eye“ am Shamrockring legt er bei der „Blaulichtparty“ auf (Tickets auf eventfrog.de).
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Gut möglich, dass es noch in diesem Jahr eine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte gibt. Thorsten Heckendorf, Inhaber des „Tarm Event Centers“, plant für den Herbst eine große Tarm-Revival-Party für einen guten Zweck. „Selbstverständlich wäre ich gern dabei und würde meine Gage spenden“, sagt Thomas Rößner im WAZ-Gespräch.
Mit seinem Rückblick auf die wilden 90er spricht DJ Bademeister wohl vielen ehemaligen Gästen aus dem Herzen: „Das war die beste Zeit meines Lebens!“ Auch beruflich wäre er wieder nahe an seinen Wurzeln: Im Tarm soll auch der legendäre Swimmingpool reaktiviert werden.