Bochum. In Bochum wird am Donnerstag und Freitag gestreikt. Doch es gibt Möglichkeiten, trotzdem ans Ziel zu kommen. Welche das sind und was sie kosten.

In Bochum kommt am Donnerstag und Freitag erneut der Nahverkehr zum Erliegen. Weder Busse noch Bahnen der Bogestra fahren. Doch was tun, wenn man trotzdem zur Arbeit oder einem wichtigen Termin muss und nicht auf das Auto umsteigen kann?

Wir listen die Alternativen auf und geben anhand dreier Strecken beispielhaft einen Überblick: Wie komme ich vom Hauptbahnhof zur Ruhr-Universität oder zum Ruhrpark? Wie erreiche ich aus Linden meinen Arbeitsplatz, der sich in Gerthe befindet, wenn Bus und Bahn nicht fahren?

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Das kostet Taxifahren in Bochum

Eine naheliegende Alternative ist das Taxi. Christian Weidmann, Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der Bochumer Taxiunternehmen, bestätigt: „An Streik-Tagen fahren deutlich mehr Menschen mit dem Taxi, wir setzen da auch zusätzlich jemanden in der Zentrale ein.“ Trotzdem bestünden auch an den Streiktagen gute Chancen, ein Taxi zu bekommen. „Bei den letzten Malen hat das gut geklappt“, so Weidmann.

Die Grundgebühr für eine Taxifahrt beträgt in Bochum 4,50 Euro, hinzu kommen 2,40 Euro für den gefahrenen Kilometer am Tag und 2,50 Euro in der Nacht. Bei Wartezeiten, zum Beispiel an Ampeln, läuft die Taxiuhr ebenfalls weiter – allerdings langsamer als während der Fahrt.

Wer vom Bochumer Hauptbahnhof die etwa fünf Kilometer zur Ruhr-Universität mit dem Taxi fährt, muss so mit Kosten von etwa 20 Euro rechnen, bis zum Ruhrpark (neun Kilometer) sind es etwa 28 Euro. Die Strecke von Gerthe nach Linden, die man ohne Streik mit der Bogestra-Linie 308 zurücklegen kann (15 Kilometer), kostet mit dem Taxi etwa 45 Euro.

Uber statt Taxi

Günstiger als das Taxi schneidet bei unserer beispielhaften Abfrage das Verkehrsmittel „Uber“ ab. Gebucht werden die Fahrten über eine App (externer Link). Sowohl zur Ruhr-Universität als auch zum Ruhrpark zeigt diese vom Hauptbahnhof aus pro Strecke Fahrpreise ab 16 Euro an, von Gerthe nach Linden läge man bei circa 30 Euro. Allerdings: Die Wartezeit ist oftmals länger, bei letzterem Beispiel mehr als 30 Minuten.

Statt eines Taxis könnten Pendlerinnen und Pendler in Bochum auch ein Uber nutzen.
Statt eines Taxis könnten Pendlerinnen und Pendler in Bochum auch ein Uber nutzen. © dpa | Laura Dale

Fahrten mit der Deutschen Bahn

Im Gegensatz zur Bogestra fährt die Deutsche Bahn am Donnerstag und Freitag. Nach Wattenscheid kommen Fahrgäste so beispielsweise mit den Regionalbahnen, nach Langendreer oder Wattenscheid-Höntrop fährt die Linie S1. Die S3, die zwischen Oberhausen, Mülheim, Essen und Hattingen pendelt, hält zudem in Bochum-Dahlhausen.

Mit dem E-Scooter von A nach B: Die Preise in Bochum

An vielen Stellen im Stadtgebiet sieht man sie: E-Scooter verschiedener Anbieter. Manch ein Bochumer oder eine Bochumerin ist genervt von ihnen, doch am Streiktag könnten sie eine Alternative sein. Wer den Anbieter Tier wählt, zahlt für die Freischaltung 1,20 Euro und 23 Cent für jede weitere Minute. Bei Lime sind es ein Euro Freischaltgebühr und 17 Cent pro Minute. Bei Bolt ist das Freischalten kostenlos, die Minute kostet 25 Cent.

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Die Fahrt mit dem E-Scooter vom Hauptbahnhof zum Ruhrpark in Bochum dürfte so etwa sechs bis acht Euro kosten, vom Hauptbahnhof zur Ruhr-Universität rund fünf bis sieben Euro. Teurer wird es auf der deutlich längeren Strecke zwischen Gerthe und Linden mit etwa elf bis 15 Euro.

Mit dem Leihfahrrad durch Bochum

Seit einiger Zeit stehen an 30 Stationen im Bochumer Stadtgebiet etwa 400 Leihfahrräder vom Anbieter Metropolradruhr, der mit Nextbike kooperiert. Stationen befinden sich zum Beispiel gegenüber dem Hauptbahnhof, an mehreren Punkten in der Innenstadt, auf dem Campus der Ruhr-Universität oder auch im Bochumer Osten, Süden und Teilen von Wattenscheid. Nur vereinzelt Stationen gibt es hingegen im Norden und Südwesten von Bochum.

Studierende können mit den Rädern von Metropolradruhr bis zu eine Stunde kostenlos fahren.
Studierende können mit den Rädern von Metropolradruhr bis zu eine Stunde kostenlos fahren. © Mülheim an der Ruhr | Martin Möller

Über eine Handyapp (externer Link) können die Fahrräder spontan ausgeliehen und an einer beliebigen Station wieder zurückgestellt werden. Im Basistarif zahlt man einen Euro pro 15 Minuten. Wählt man zum Beispiel einen Monatstarif, wird es dauerhaft günstiger. Gute Konditionen gibt es außerdem für Studierende von Ruhr-Universität, Hochschule Bochum, der Evangelischen Hochschule und der Hochschule für Gesundheit. Sie können die ersten 60 Minuten kostenlos fahren.

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Unsere Beispielstrecke bis zur Ruhr-Universität Bochum können Studierende so kostenlos fahren, andere Nutzer zahlen ein bis zwei Euro. Der Ruhrpark und auch die Strecke zwischen Gerthe und Linden sind jedoch schwieriger zu bewältigen, es fehlt dort an Stationen für die Ausleihe.

Carsharing als Alternative?

In Bochum gibt es das Carsharing-Angebot „Stadtmobil“. An verschiedenen Stationen (externer Link) können sich Nutzerinnen und Nutzer Autos ausleihen. Die Anmeldegebühr beträgt 19 Euro, die weiteren Kosten setzen sich aus einem Zeit- und einem Kilometertarif zusammen. 15 Kilometer innerhalb einer Stunde in einem kleinen Wagen kosten circa 7,50 Euro. Die Fahrzeuge müssen allerdings dort abgegeben werden, wo sie auch abgeholt wurden.