Bochum. Das legendäre Festival „Kemnade International“ feiert Jubiläum, Bochumer Künstler zeigen Neuheiten: Was bietet das Kunstmuseum in diesem Jahr?
Zu einem beachtlichen Erfolg beim Publikum gerät die große Sammelschau zum 40-jährigen Bestehen des Neubaus im Kunstmuseum Bochum: „Wir müssen schon zusätzliche Führungen anbieten“, freut sich Direktorin Noor Mertens. „Vor allem an den Wochenenden besuchen uns täglich fast 200 Menschen.“ Noch bis Ende April ist die Ausstellung im ganzen Haus zu sehen – dann wird Platz geschaffen für Neues. Worauf sich die Kunstfreunde in den nächsten Monaten freuen können, verraten wir in einer Übersicht.
Neue Ausstellungen in Bochum: 50 Jahre Kemnade International (ab 26. April)
Schwungvoll dürfte es in der ersten großen Ausstellung des neuen Jahres zugehen: 50 Jahre ist es her, seit Kemnade International, das legendäre „Festival der Kulturen“, erstmals auf der Wasserburg Haus Kemnade gefeiert wurde. Das jährlich stattfindende Sommerfest im Innenhof von Kemnade zog Musiker und Künstler jeglicher Couleur an die Ruhr – und leistete insbesondere im Austausch zwischen der einheimischen Bevölkerung und den vielen als „Gastarbeiter“ ins Land gekommenen Menschen wertvolle Dienste.
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Zum Jubiläum wird im kompletten Obergeschoss des Kunstmuseums an „Kemnade International“ gedacht – und dies auf vielfältige Weise: „Zeitgenössische Künstler haben wir dazu ebenso eingeladen wie Zeitzeugen von damals“, sagt Noor Mertens. „Wir wollen ein echtes Festivalgefühl entstehen lassen.“ Die Besucher können sich interaktiv in die Ausstellung einmischen und selbst Musik machen. Dazu gibt es Filme, Fotos, Plakate und ein Eröffnungsfest auf der Dachterrasse. Auch auf Haus Kemnade selbst sind zum Jubiläum zahlreiche Aktionen geplant.
Theresa Weber: Chaosmos (ab 7. Juni)
Die 27-jährige Theresa Weber, die an der Kunstakademie Düsseldorf studierte, gilt als ein Shooting-Star der Kunstszene. In Bochum zeigt sie ihre erste große Einzelausstellung. Die bunten langen Stoffbahnen, die derzeit an der Rampe vom Dach bis ins Erdgeschoss baumeln, geben bereits einen Vorgeschmack. „Das wird eine sinnliche Ausstellung“, so Noor Mertens. „Sehr farbenfroh und mit vielen Textilien.“ Im kompletten Erdgeschoss wird Weber ihre textilen Skulpturen und Bilder ausstellen, einige entstehen eigens für die Ausstellung in Bochum.
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Natalie Häusler und Ree Morton (ab 11. Oktober)
Sie haben sich nie kennengelernt und doch verbindet sie eine Menge: Die amerikanische Künstlerin Ree Morton, die 1977 bei einem Autounfall ums Leben kam, und die 1983 geborene Natalie Häusler stehen ab Oktober im Mittelpunkt eines reizvollen künstlerischen Dialogs. „Ree Morton beschäftigte sich in ihren Werken viel mit ihren Kindern und hat ein wenig die Häuslichkeit in die Kunst getragen“, sagt Mertens. „Darauf bezieht sich Natalie Häusler in ihren Arbeiten immer wieder. Das wird eine fröhliche Ausstellung.“ Mortons Installationen werden dafür als Leihgabe aus den USA hergebracht.
Bochumer Künstler (ab 15. November)
Eine große Ausstellung mit aktuellen Arbeiten von Bochumer Künstlerinnen und Künstlern wird im November im Erdgeschoss eröffnet. Um eine Teilnahme bewerben kann sich jeder, der in Bochum geboren wurde und/oder hier lebt. Damit schließt das Kunstmuseum an die großen Werkschauen des Bochumer Künstlerbundes an, die in früheren Jahren regelmäßig hier zu sehen waren. „Wir wollen die Ausstellung weiter öffnen und gern auch die freie Szene mit einbeziehen, die teilweise nicht im Künstlerbund vertreten ist“, sagt Noor Mertens. „Es soll sich jeder eingeladen fühlen.“ Künftig soll die Ausstellung „Bochumer Künstler“ alle drei Jahre mit neuen Arbeiten im Museum gezeigt werden.
Führungen durchs Kunstmuseum
Die nächste Führung durch die Ausstellung zum 40-jährigen Bestehen des Neubaus findet am Sonntag, 3. März, um 15 Uhr im Kunstmuseum, Kortumstraße 147, statt.
Ein Highlight der Ausstellung ist das nachgebaute Büro des ehemaligen Leiters Peter Spielmann im Untergeschoss. Hier findet am Mittwoch, 13. März, um 17 Uhr eine Führung statt. Eine Tanzperformance folgt am 16. März um 15 Uhr. Infos: 0234 910 4230 und kunstmuseumbochum.de