Bochum. Die Bochumer „Hurricanes“ sind in die Rollstuhlhockey-Bundesliga aufgestiegen. Um mitzuhalten, müssen sie aufrüsten. Hier können Sie spenden.

Die Hurricanes haben das, was man zweifellos eine Glückssträhne nennen kann: Kein Spiel ist mehr seit Oktober 2022 verloren gegangen. Im letzten Sommer hat sich das endlich ausgezahlt: Das Team der Bochumer Powerchair-Hockey-Spieler wurde Meister in der Zweiten Liga – und steigt in die erste Bundesliga auf.

Damit werden die Gegner, auf die die Bochumer Hurricanes nun treffen, nicht nur spielerisch besser, sondern vor allem eins: schneller. „In der zweiten Liga haben wir mit einer Geschwindigkeit von rund 10 km/h gespielt, in der ersten Liga spielt man mit 15 km/h“, sagt Spieler Christian Homburg.

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E-Hockey-Team aus Bochum: Rollstühle brauchen Nachrüstung

Doch darin liegt auch ein Haken: Nicht alle Rollstühle der Hurricanes sind bundesligatauglich. „Wir nutzen spezielle Sport-Rollstühle, die die Kasse nicht übernehmen“, sagt Spieler Sam Winkelmann. Um in der ersten Liga mit gleichen Bedingungen an den Start zu gehen, brauchen die Spieler leistungsstärkere Motoren und einen besseren Rammschutz.

Damit die Rollstühle der Hurricanes für die erste Bundesliga geeignet sind, brauchen sie unter anderem einen besseren Rammschutz.
Damit die Rollstühle der Hurricanes für die erste Bundesliga geeignet sind, brauchen sie unter anderem einen besseren Rammschutz. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

Bei „startnext“ haben sie deshalb eine Spendenkampagne gestartet. Bis zum 9. Februar bleibt noch Zeit, zu spenden. Online findet man die Kampagne auf der Plattform mit dem Suchbegriff „Hurricanes Bochum: Spenden für Rollstuhlhockey“ (externer Link).

Homburg sagt: „Mit 10.000 Euro könnten wir drei Rollstühle bundesligatauglich machen.“ Der 27-Jährige ist bereits seit über 18 Jahren aktiver Spieler, derzeit Stammtorhüter. „Ich sitze im Rollstuhl, seit ich neun Jahre alt bin“, erzählt er. Eine fortschreitende Muskelschwäche hat bei Homburg dafür gesorgt, dass er erst im aktiven Rollstuhl saß, später auf einen E-Rollstuhl wechselte.

Das Bochumer E-Hockey-Team Hurricanes braucht bessere Rollstühle, um in der ersten Liga mithalten zu können.
Das Bochumer E-Hockey-Team Hurricanes braucht bessere Rollstühle, um in der ersten Liga mithalten zu können. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

„Hurricanes“ in Bochum: Spielerinnen und Spieler sind 14 bis 62 Jahre alt

Dass er nun mit rasanter Geschwindigkeit durch die Turnhalle flitzen kann, seinen Mitspielern einen Ball zupassen oder einen Schuss abwehren kann, ist für Homburg ein Geschenk. „E-Hockey ist eine Sportart, die man auch mit besonders schweren Einschränkungen ausüben kann“, sagt er.

Wer beispielsweisen nicht mehr genug Kraft für Rollstuhl-Basketball habe, könne bei den Hurricanes trotzdem eine sportliche Heimat finden. „Ich steuere meinen Rollstuhl nur noch über einen Joystick mit dem Daumen“, sagt Homburg. Sogar über eine Handheizung verfüge dieser, damit er besonders schnell reagieren kann.

Das Team der Bochumer Hurricanes (v. l. n. r.): Jannik Aust, Julian Schräder, Timo Kupke, Johanna Ruhrbruch, Manuela Rahlf, Christian Homburg und Sam Winkelmann.
Das Team der Bochumer Hurricanes (v. l. n. r.): Jannik Aust, Julian Schräder, Timo Kupke, Johanna Ruhrbruch, Manuela Rahlf, Christian Homburg und Sam Winkelmann. © FUNKE Foto Services | Sebastian Sternemann

„Man muss seinen Stuhl perfekt im Griff haben und vorausahnen, was der Gegner tut“, meint Homburg. Für das E-Hockey in Bochum reisen die Spielerinnen und Spieler, die zwischen 14 und 62 Jahre alt sind und unterschiedliche Einschränkungen haben, aus dem ganzen Ruhrgebiet an. „Manche nehmen fürs Training über eine Stunde Fahrt in Kauf, weil das der nächste Verein ist“, sagt Homburg.

Spieler reisen aus dem ganzen Ruhrgebiet an

Das gilt zum Beispiel für Lambert Geuenich, der aus der Nähe von Köln kommt. Er ist erst seit knapp über einem Jahr dabei und damit der Jüngste in der Mannschaft. „E-Hockey ist Hightech auf der einen Seite und ein super schneller Sport auf der anderen Seite“, sagt Geuenich. Schnelle Reaktion sei das A und O.

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Johanna Ruhrbruch konnte sich mit dem E-Hockey einen Kindheitstraum erfüllen. „Ich wollte immer so wie Hanni und Nanni im Film Hockey spielen und war traurig darüber, dass ich es nie können würde“, erinnert sich die 22-Jährige. Als sie auf einer Fachtagung die Sportart kennenlernte, wurde ihr klar: Es geht doch.

„Ich kann beim Spielen den Moment komplett vergessen. Man konzentriert sich auf das, was man kann und nicht auf das, was einen beschränkt“, sagt Spieler Sam Winkelmann. Auch Lambert Geuenich sagt: „Es ist einfach normal, das finde ich schön. Dieses Behindertsein ist der Standard und nicht das Außergewöhnliche.“ Wenn die Glückssträhne der Hurricanes so weiterläuft wie bisher, steht dem Traum der ersten Liga nichts im Wege.

Hurricanes live erleben

Wer die Hurricanes live erleben möchte, kann das am 2. März am Gesundheitscampus 6 in Bochum. Dann findet der erste Spieltag in der 1. PCH Bundesliga statt.

Neben den Hurricanes aus Bochum sind zum Beispiel auch die Munich Animals und die Rolli Teufel Ludwigshafen dabei. Zuschauen ist ohne Anmeldung und kostenlos möglich.

Weitere Informationen über die Bochumer Hurricanes gibt es auf der Webseite unter www.ehockey-bochum.de.