Bochum. Als erste Bochumer Klinik ist das Augusta-Krankenhaus dem Projekt "Selbsthilfefreundlichkeit im Gesundheitswesen NRW" beigetreten. Ziel ist es, Patienten und Interessierte auf das komplette Angebot der 240 Selbsthilfegruppen in der Stadt aufmerksam zu machen.
Gestatten, Augusta, selbsthilfefreundliches Krankenhaus. – Die Einrichtung will ihre Zusammenarbeit mit Selbsthilfegruppen intensivieren und ist deshalb dem Projekt „Selbsthilfefreundlichkeit im Gesundheitswesen NRW” beigetreten, das von der Gesellschaft für soziale Projekte in Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe-Kontaktstelle Bielefeld ins Leben gerufen wurde. Das Augusta ist nach eigenen Angaben das erste Bochumer Krankenhaus, das sich daran beteiligt.
„Das Krankenhaus arbeitet schon länger mit Selbsthilfegruppen zusammen. Jetzt gilt es, diese Kooperation besser zu strukturieren und auszubauen”, sagt Christa Steinhoff-Kemper, Projektleiterin „Selbsthilfefreundliches Krankenhaus NRW”. Annegret Hintz-Düppe wird sich als Zentrale Pflegedienstleiterin nun auch als Beauftragte für die Selbsthilfe an der Augusta-Kranken-Anstalt um diesen Schwerpunkt kümmern.
Flyer, Infotafeln und Gespräche
Dabei geht es ihr auch darum, die Selbsthilfeangebote zu verbreiten: „Alle Beteiligten sollen wissen, wo es Hilfe gibt.” Das Krankenhauspersonal wie Ärzte und Pfleger soll stärker eingebunden und der Patient noch besser erreicht werden. Mit Flyern, Infotafeln und Gesprächen sollen Patienten auf die für ihre Krankheit passende Selbsthilfegruppe hingewiesen werden. Aber das ist eigentlich nur einer von vielen Punkten, die das Augusta bei seiner Selbsthilfe-Freundlichkeit erfüllen will.
Einer der Ärzte, die jetzt schon eng mit einer Selbsthilfegruppe zusammenarbeiten, ist Prof. Dr. Dirk Bokemeyer, Chefarzt der Klinik für Nieren- und Hochdruckkrankheiten. Er kooperiert mit der Selbsthilfegruppe der Dialysepatienten und Nierentransplantierten, besucht ihre Treffen, hält Vorträge, sagt aber auch: „Es ist noch Verbesserungspotenzial da.”
Selbsthilfegruppen helfen, mit der Krankheit besser klar zu kommen
Bislang sei die Zusammenarbeit von Krankenhaus und Selbsthilfegruppen stark vom Engagement Einzelner abhängig gewesen, jetzt soll die Kooperation besser institutionalisiert werden. Was wichtig sei, weil die Selbsthilfe wichtig sei: „Selbsthilfegruppen helfen Ängste zu überwinden und mit der Krankheit besser klar zu kommen.”
In Bochum sind rund 240 Selbsthilfegruppen aktiv. Mit ungefähr acht von ihnen arbeitet das Augusta schon eng zusammen. Über die neu ausgebaute Selbsthilfefreundlichkeit soll den Patienten und Interessierten aber auch das komplette Selbsthilfeangebot näher gebracht werden.