Bochum. Am Rand der Bochumer Innenstadt baut die Augusta-Klinik eine neue Geriatrie mit 70 Betten – aber nicht ganz so wie zuerst geplant.
Ehrgeizige Ziele verfolgt die Augusta-Kranken-Anstalt in Bochum-Mitte. Binnen zwei Jahren soll ein Neubau am nordöstlichen Rand des Klinikgeländes an der Zeppelinstraße entstehen. Dort entsteht eine geriatrische Abteilung mit 70 Betten. Allerdings haben die Planer einen zentralen Baustein verändert, um halbwegs in dem kalkulierten Kostenrahmen zu bleiben.
Alt- und Neubau der Bochumer Klinik werden durch eine Brücke verbunden
Ursprünglich sollte der dreigeschossige Neubau durch einen unterirdischen Gang an das Nachbargebäude angeschlossen werden, um eine gute Anbindung an die Fachabteilungen der Klinik zu ermöglichen. Nun wird statt dieser Variante eine Brücke zwischen beiden Gebäuden gebaut. „Damit schaffen wir auch eine gute Verbindung“, sagt Architekt Stefan Herget, der die Bauabteilung der Augusta-Stiftung leitet.
Notwendig ist die neue Variante, weil ein Tunnel und eine Treppe die Baukosten erheblich nach oben geschraubt hätten. Ein Bodengutachten hat ergeben, dass das Gebäude mit einem Gang zumindest teilweise auf Pfählen hätte gegründet werden müssen, um die nötige Standsicherheit zu erreichen. „Und das ist angesichts der aktuellen Preise zum Beispiel von Stahl und Beton schon recht teuer“, so der Bauleiter. Im aktualisierten Bodengutachten heißt es dazu: „Durch den Wegfall der tief in den Untergrund reichenden Bauteile wird die Problematik der unterschiedlich tragfähigen Baugrundschichten und damit einhergehenden Setzungsproblematik erheblich entschärft, sodass auf die im Baugrundgutachten empfohlene Pfahlgründung verzichtet werden kann.“ Stattdessen wird eine Bodenplatte gegossen.
Land NRW übernimmt 12,9 Millionen Euro der Baukosten
Trotz der Einsparungen bei der Gründung sorgt die aktuelle Baukostenentwicklung dafür, dass der Augusta-Neubau teurer wird als ursprünglich kalkuliert. „Wir rechnen mit Kosten von etwa 16 Millionen Euro“, sagt Stefan Herget. Ursprünglich war die Stiftung von 15 Millionen Euro ausgegangen. Ein Großteil davon kommt aus dem Etat des Landes NRW. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte im April einen Förderbescheid in Höhe von fast 12,9 Millionen Euro übergeben.
Nun geht es an die konkrete Umsetzung. Eine Teilbaugenehmigung liegt bereits vor. In diesen Tagen wurden die Erdarbeiten ausgeschrieben. Etwa 5600 Kubikmeter Erde müssen auf dem abschüssigen Gelände, an dessen Rand einst eine Ziegelei gestanden hat, ausgehoben werden. Ein Großteil der Erde wird abgefahren.
Geriatrie-Gebäude soll Ende 2025 fertig sein
Insgesamt müssen für den Neubau 28 Aufträge ausgeschrieben werden. Die wiederum sollen innerhalb des ursprünglichen Zeitplans auch umgesetzt werden. Der Bauleiter spricht zwar von einem sportlichen Ziel, geht aber davon aus, „dass wir Ende 2025 fertig sind“. Ursprünglich sollte das Gebäude bereits Anfang 2025 stehen und im März 2025 bezugsfertig sein. Geplant ist es, im Erdgeschoss Ärztezimmer, Umkleideräumen und die Technikzentrale einzurichten. Im ersten und zweiten Obergeschoss sind jeweils 35 Zimmer vorgesehen.
Nach der Fertigstellung soll die geriatrische Abteilung der Augusta-Klinik aus Linden ins Stadtzentrum verlegt werden. Durch die Verlegung der Geriatrie-Abteilung könnten die Patientinnen und Patienten „ganzheitlich und unter Hinzuziehung aller nötigen Fachabteilungen optimal“ behandelt werden, hatte der Vorstand der Evangelischen Stiftung Augusta und Geschäftsführer der Augusta-Klinik, Thomas Drathen, bei der Übergabe des Förderbescheids gesagt.