Bochum. „Der kleine Engel“ nimmt wieder Kurs auf die Erde: Bochums beliebtestes Weihnachtsmärchen feierte Premiere. So lief der Auftakt in Werne.
Tränen des Lachens, Tränen der Rührung, Tränen der Trauer: Einer emotionalen Achterbahnfahrt gleicht das Weihnachtsmärchen „Der kleine Engel“, das am Wochenende zweimal die evangelische Kirche in Werne füllte.
Seit 2009 entsendet der Bochumer Musiker und VfL-Stadionsprecher Michael Wurst (48) seinen Engel Rudy zu Mutter Erde. Jährlich neu verleiht er dem Himmelsboten mit Geschichten Flügel, die von Abschied und Neuanfang künden, von Verzweiflung und Mut, vor allem aber von Nächstenliebe und Zuversicht, die die Weihnachtszeit erhellen sollen.
Familiengeschichte bewegt 700 Besucher in der Werner Kirche
Längst ist der kleine Engel zu einer Institution im Bochumer Advent erwachsen. Die vier Gastspiele in Kirchen sind regelmäßig ausverkauft. So auch am Samstag- und Sonntagabend in Werne, wo insgesamt 700 Besucher mit Rudy auf Reisen gingen.
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Radio-Bochum-Moderator Ansgar Borgmann (auch er VfL-Stadionsprecher) gelingt es mit seiner sanften, einfühlsamen Stimme, die Zuhörer sogleich in den Bann zu ziehen. Sie lauschen einer Familiengeschichte, die von der unerschütterlichen Liebe von Bernhard und Bianca erzählt. Als Teenager wird Bianca schwanger und bringt allen Widerständen zum Trotz ihren Sohn Tom zur Welt. Rudy wird Schutzengel des Jungen, der später gleichfalls die Liebe seines Lebens findet, Vater wird und Trost erfährt, als seine Eltern von ihm gehen.
Bei Tina Turner ist auch im Himmel der Teufel los
Auf den Kirchenbänken werden die Taschentücher hervorgeholt. Doch schnell wird’s wieder fröhlich. Dafür sorgen Michael Wurst und seine Band „The Tweens“ mit Vater Manfred und Onkel Werner, die Weihnachtslieder sowohl klassisch als auch als Hardrock-Version intonieren. „Ihr Kinderlein kommet“ goes Wacken: Großartig!
Tradition beim „Engel“ hat neben thematisch passenden Pop- und Rocksongs die Reminiszenz an jüngst verstorbene Musik-Heroen. Neben Sinnead O’Connor, Harry Belafonte unds Roger Whittaker wird auch Tina Turner gewürdigt. Der stimmstarke Michael Wurst schmeißt sich dafür bei „Simply the Best“ in einen güldenen Fummel und Overknee-Stiefel. Da ist sogar im Himmel der Teufel los...
Zwei weitere Vorstellungen folgen in der Kirche Winz-Baak
Nach mehr als drei Stunden ist Rudys „Walk of Life“ (so der Titel des neuen Märchens) zu Ende. Tief bewegt verlassen die Besucher das Gotteshaus. Draußen ist es kalt, es stürmt und regnet. Die Herzen sind warm. So, genau so fühlt sich Weihnachten an.
Zwei weitere Vorstellungen des „Kleinen Engels“ folgen am Samstag, 16. Dezember (19 Uhr), und Sonntag, 17. Dezember (17 Uhr), in der evangelischen Kirche in Winz-Baak in Hattingen. Restkarten zum Preis von 28 Euro gibt es unter 0172/4611113.