Bochum. Kaum hat die frühere Heiland-Immobilie in Bochum einen neuen Eigentümer, löst der sein Versprechen ein. Er baut das Gebäude um. So sieht es aus.

Seit vielen Jahren steht das ehemalige Möbelhaus Heiland an der Kortumstraße 46-48 in bester Innenstadtlage von Bochum leer – und gammelt vor sich. Aber jetzt kommt Bewegung in die Sache. Schon bald soll der Schandfleck verschwunden sein. Nur wenige Wochen nach dem Verkauf hat der neue Eigentümer mit der Sanierung begonnen.

Mauervorsprung an der Heiland-Immobilie ist verschwunden

Die erste Etappe hat er dabei in Windeseile absolviert. Keine drei Monate nachdem die Freundlieb Bauunternehmung aus Dortmund mit dem Abriss der Fassade und dem Entkernen des Gebäudes begonnen hat, sind die Fortschritte deutlich sichtbar. An der Kortumstraße ist der markante Vorsprung, die „hässliche Nase“, verschwunden. Damit ist auch ein Anliegen der Bauverwaltung umgesetzt. Sie hatte sich eine einheitliche Bauflucht gewünscht.

Kurz vor Weihnachten hatte der neue Eigentümer geschickt angekündigt, dass er auf die Tube drücken will. „Wir wünschen eine besinnliche Zeit … denn bald ist’s damit an dieser Stelle vorbei“, stand auf dem Plakat an der Fassade des Betonklotzes. Anfang 2024 sollte die Baustelle eingerichtet werden – mit Zäunen an der Kortumstraße und auf dem Südring. Die Bushaltestelle am Südring wird daher um einige Meter in Richtung Bahnhof versetzt. Tatsächlich steht der Zaun längst. Und dahinter ist die Arbeit zu sehen und zu hören.

In die Jahre gekommene Immobilie wird völlig entkernt

Einige Wochen wird es dauern, bis das Gebäude reif für einen „Wiederaufbau“ ist, hieß es im Dezember. „Wir entfernen alles. Die Fassade kommt weg, die komplette Technik kommt raus. Am Ende wird dann nur noch der Stahlbeton bleiben“, sagt Tim Kubiak, Leiter der Projektentwicklung bei Freundlieb. Der Vorbesitzer habe zwar damit angefangen, das Heiland-Haus zu entkernen. Fertig geworden ist er damit aber nicht.

So soll die Freundlieb-Immobilie nach Sanierung und Modernisierung aussehen. Die Fertigstellung ist für den Sommer 2025 geplant.
So soll die Freundlieb-Immobilie nach Sanierung und Modernisierung aussehen. Die Fertigstellung ist für den Sommer 2025 geplant. © Bochum Wirtsschaftsentwicklung | HHVISION

Die größte Herausforderung wird es nach Einschätzung von Kubiak sein, die neue Technik in das Bestandsgebäude zu integrieren. Die Einrichtung von 63 Apartments sei letztlich die bestmögliche Verwendung für ein Gebäude, das nur wenige Fensterfläche habe. Die Apartments werden dementsprechend zugeschnitten: mit dem Wohnraum Richtung Kortumstraße und den Versorgungsflächen im hinteren Bereich.

Im Erdgeschoss entstehen Flächen für den Einzelhandel

Alle Etagen bis auf das Erdgeschoss hat Freundlieb langfristig an Limehome vermietet. Das Münchener Unternehmen zählt zu den führenden Anbietern und Betreibern von Design Apartments an mehr als 235 Standorten in Europa.

Ungewiss ist noch, wer ins Erdgeschoss einzieht. Ein oder zwei Mieter können die 450 Quadratmeter zu ebener Erde anmieten. Die Bochum Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft, die sich sehr um eine gute Lösung für das Gebäude bemüht habe, wünscht sich einen Mieter, der Strahlkraft auf die gesamte Kortumstraße ausübt.

Moderne Apartments will Mieter Limehome an der Kortumstraße anbieten. Räume wie dieser gibt es in der jüngsten Apartmetn-Immobilie des Vermieters in Berlin.
Moderne Apartments will Mieter Limehome an der Kortumstraße anbieten. Räume wie dieser gibt es in der jüngsten Apartmetn-Immobilie des Vermieters in Berlin. © Limehome | LUCAS RENE KLUGE MILANI

Fakt ist: Im Sommer 2025 soll aus dem hässlichen Entlein ein strahlender Schwan werden – und aus dem Heiland-Haus die Freundlieb-Immobilie.

65 Design-Apartments bietet Vermieter Limehome an

Mieter Limehome bezeichnet sich als „führenden technologiebasierten Anbieter und Betreiber von voll digitalisierten Design-Apartments in Europa“. Vom Buchen bis zum Eincheck erfolgt alles digital. „Durch das technologiebasierte Betreibermodell können die Premium-Design-Apartments zum Preis eines Standard-Hotelzimmers angeboten werden“, heißt es.

Das 1979 gebaut Gebäude wurde ursprünglich als Möbelhaus genutzt. Der letzte Mieter, ein Rechtsanwalt, ist im Mai 2019 ausgezogen.