Bochum. Mit einer gewonnenen Wette hat ein Bochumer Rassegeflügel-Züchter für Furore bei „Wetten dass?“ gesorgt. Auch eine TV-Legende war begeistert.
Großer Auftritt eines Bochumers vor 12,3 Millionen Zuschauern am Samstagabend im ZDF: Horst Freckmann, Rassegeflügelzüchter seit seinem 12. Lebensjahr, hat in der Show „Wetten dass?“ seine Wette souverän gewonnen. Das Publikum feierte ihn lautstark.
„Es war eine ganz tolle Atmosphäre. Ich hatte ganz viel Freude“, sagte Freckmann auf der Heimfahrt von der Show in Offenburg zurück ins Ruhrgebiet, als die WAZ ihn am Telefon erreichte. Das sei „schon irre“ gewesen, mit so vielen Stars, auch internationalen, zusammen aufzutreten. „Alle waren völlig locker.“ Zum Beispiel waren Helene Fischer und Weltstar „Cher“ dabei.
Wettpartner von „Hühner-Hotte“, wie Freckmann auch genannt wird, war Matthias Schweighöfer – „einer der großen Köpfe der jungen Schauspielszene“, wie der Bochumer sagt. Vor der Show habe Schweighöfer ihm gesagt: „Wir rocken das gleich.“
Freckmann hatte gewettet, dass er Hähne ausschließlich am Krähen erkennen kann. Das „Wetten dass?“-Team stellte ihm die Ton-Aufnahmen von 50 Hähnen zur Verfügung, aus denen er fünf mit Namen und Rasse bestimmen musste. Aus Tierschutzgründen war kein echter Hahn im Studio, die Krährufe kamen aus dem Lautsprecher. „Ich bin der einzige Gockel, den sie reingelassen haben“, sagte TV-Legende Thomas Gottschalk, der an diesem Abend die Show das letzte Mal moderierte. „In Bochum heißen die Männer nicht Kevin oder Leon, sondern die heißen – Horst“, sagte er zur Begrüßung.
Wettpartner des Bochumers war Schauspieler Matthias Schweighöfer
Freckmann saß in einem in pompösem Barock ausgestatteten Studio mit zahlreichen großen Hühner-Bildern mit Hintergrund. Er trug Jeans, Karo-Hemd, Weste und eine Fliege am Hals. Neben ihm und Gottschalk nahm auch Schauspieler Matthias Schweighöfer Platz. Er glaubte, dass Freckmann seine Aufgabe schafft. Wenn nicht, werde er persönlich einen eigenen Krähruf präsentieren.
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Das brauchte er nicht. Freckmann lag fünf Mal genau richtig, wenn auch nicht immer sofort. „Darf ich den noch einmal hören?“. Einmal sagte er aber auf Anhieb: „Ganz eindeutig: Das ist Herrmann der Dritte. Die Rasse ist Brahma.“ Am Ende erkannte er auch „Käthe 1“ sofort richtig – einen „Kosovo-Langkräher“. Zuvor hatte er etwa Hähne der Rasse „Zwerg Ko Shamo“ mit dem Namen des Kampfsportlers Bruce Lee oder der Rasse Ayam Ketawa mit dem Namen des Komikers Otto Waalkes richtig identifiziert.
Thomas Gottschalk: „Das hätte auch schief gehen können“
Schweighöfer: „Herzlichen Glückwunsch!“ Gottschalk merkte aber an: „Das hätte auch schiefgehen können. Es war nicht so, dass bei allen Proben alle Hähne erkannt wurden.“
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Wettkönig wurde Freckmann aber nicht. Er landete nach der finalen Abstimmung des Publikums zu insgesamt sechs verschiedenen Wetten auf Platz 3.
Kontakt auch zu „Wetten dass?“-Erfinder Frank Elstner
Auch Tatort-Professor Liefers war dabei
Bekanntschaft machte „Hühner-Hotte“ auch mit Schauspieler Jan-Josef Liefers („Tatort“). „Cooler Typ“, so der Bochumer. Liefers habe gemeint, dass er ihn an die Figur aus „Der Doktor und das liebe Vieh“ erinnere.
Auch von Thomas Gottschalk war Freckmann angetan: „Eine herzliche Person.“ Er habe ihn „empfangen wie einen Kumpel“, gleichzeitig aber mit demselben Respekt wie bei den Stars.
Auch „Wetten dass?“-Erfinder Frank Elstner ging am Ende der Show auf Freckmann ein. „Diese Sendung hat wieder etwas bewiesen. Der Mensch, den keiner kennt, und der am Samstagabend plötzlich zum Star wird, über den am Sonntag und am Montag nur geredet wird. Also dieser Horst mit seinen Hähnen, den werde ich nie vergessen.“
Nachher, so Freckmann, sei Elstner auf ihn zugekommen und habe ihm beide Hände gedrückt: „Genau für Leute wie Sie habe ich die Sendung gemacht.“