Bochum. Die Badestelle an der Ruhr in Bochum hat für 2023 geschlossen. Haben sich Aufwand und Kosten gelohnt? Das sagt der Bund der Steuerzahler.
Die Badesaison an der Ruhr in Bochum-Dahlhausen ist beendet, die Badestelle für 2023 geschlossen. Nur an jedem dritten Tag konnten Besucherinnen und Besucher in diesem Sommer in die Ruhr schwimmen. Die Stadt zieht eine erste Bilanz.
„An 30 Tagen stand die Ampel auf Grün und an 64 auf Rot“, teilt Peter van Dyk, Sprecher der Stadt Bochum, auf Anfrage unserer Redaktion mit. Der Grund: „Leider gab es dieses Jahr im Sommer zu viele Regentage, somit konnte die Badestelle nicht so oft wie im vergangenen Jahr geöffnet werden“, so van Dyk weiter. Zum Vergleich: Damals war die Ampel an 42 Tagen rot und an 36 Tagen grün.
2022 war die Badestelle meist gesperrt, um sicherzugehen, dass die Wasserqualität gut genug ist. Diese war damals aber zu keiner Zeit schlecht, so die Prüfungen. Das war in diesem Jahr – wohl aufgrund des vielen Regens – anders. Van Dyk erklärt: „Die Sperrzeiten, die durch das Frühwarnsystem ausgelöst wurden, haben sich in der Regel bei den Beprobungen als berechtigt erwiesen, das heißt, dass sich die Wasserqualität durch Eintragungen in die Ruhr verschlechtert hatte.“
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Badestelle an der Ruhr in Bochum-Dahlhausen: So geht es 2024 weiter
An der Optimierung des Frühwarnsystems werde übrigens weiter gearbeitet. Das geschehe auch unter Hinzunahme der in dieser Saison gesammelten und aufgrund der vielen Regentage sehr erkenntnisreichen Datenlage, so der Pressesprecher weiter. Denn: Der Betrieb der Badestelle soll auch in 2024 fortgeführt werden, bestätigt die Stadt Bochum.
Im vergangenen Jahr hat die Badestelle an der Ruhr in Bochum fast 70.000 Euro gekostet, davon rund 22.000 Euro für die Badeampel, 12.500 Euro für die Anmietung mobiler Toiletten und 11.900 Euro für die Wasserproben. Für dieses Jahr schätze die Stadt Bochum die Kosten auf etwa 33.000 Euro. „Da die Saison erst jetzt endet, liegen noch nicht alle Rechnungen vor. Insofern kann eine Aussage zu den Gesamtkosten zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht erfolgen“, teilte van Dyk am vergangenen Freitag (15. September), dem letzten Badetag, mit.
Geht man von rund 30.000 Euro aus, hat ein Badetag an der Ruhr – zugegeben vereinfacht berechnet – etwa 1000 Euro gekostet. „Dass die Stadt es möglich macht, in der Ruhr schwimmen zu können, finden wir gut und das ist für uns auch keine Steuergeldverschwendung“, verdeutlicht Jens Ammann vom Bund der Steuerzahler auf Nachfrage. Auch dass die Stadt ihre Bürgerinnen und Bürger durch die Badeampel vor möglichen Risiken schützt, bewertet die Interessenvereinigung sehr positiv.
Bund der Steuerzahler hätte sich Zusammenarbeit der Ruhr-Städte gewünscht
Allerdings macht Ammann im Bezug auf Frühwarnsystem und Badeampel auch deutlich: „Hier wäre ein kommunaler Austausch notwendig gewesen.“ Schließlich stünde man beispielsweise in Essen oder Mülheim vor ähnlichen Herausforderungen. Eigens für die Badestelle in Essen wurde beispielsweise ein Frühwarnsystem entwickelt, ebenso wie für den Baldeneysee in Essen.
„Wenn alle Städte mit einer ähnlichen Problematik selbst eine Lösungs suchen, wird es teurer.“ Bei einer einheitlichen Lösung hingegen, auf die alle Ruhrstädte zurückgreifen können, wäre dem Steuerzahler geholfen gewesen.