Bochum-Gerthe. Im Stadtteil Bochum-Gerthe müssen sich Anwohner auf neue Verkehrsbelastungen einstellen. Es gibt dabei aber auch gute Nachrichten.
Ein Tagesbruch nötigte der Stadt rasches Eingreifen ab: Vor drei Jahren begann der Kanalneubau in der Heinrichstraße, eher als geplant. Das führte längere Zeit zu wechselnden Vollsperrungen. Nun folgt die angrenzende Gerther Straße, zentrale Verbindung zur Fußgängerzone. Auch hier muss die Straße gesperrt werden. Die Gerther müssen also weiterhin mit Beeinträchtigungen im Ortskern leben. Es gibt aber auch gute Nachrichten.
Tagesbruch machte eine Umplanung der Stadt Bochum erforderlich
Der Kanalbau in der Gerther Straße war eigentlich für das Jahr 2020 geplant. Damals sollte die Heinrichstraße während der Bauarbeiten eine Umleitung für die Gerther Straße werden. Im Frühjahr sollte der Bau starten. Doch eine parallele Sperrung von Gerther- und Heinrichstraße wäre nicht zumutbar gewesen, befand damals das Tiefbauamt. Weil es in der Heinrichstraße schnell gehen musste, verzichtete das Tiefbauamt auf eine Ausschreibung. So hatte sich die Stadt direkt Firmen gesucht und eine ausgewählt.
; der Kanal wird in offener Bauweise erneuert, was eben die Sperrung notwendig macht zwischen der Lothringer- und der Heinrichstraße, auf einer Länge von gut 350 Metern. An der Heinrichstraße folgt dann der Anschluss an den dort erneuerten Kanal.
Betroffen davon sind nicht nur die Anwohner, sondern auch das Seniorenbüro Bochum-Nord und die Christopherus-Schule, die Ganztagsschule mit dem Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung. Die Garagen und Geschäfte bleiben aber während der Bauzeit erreichbar.
Bäume in der Fußgängerzone werden gefällt
Zur Durchführung der Arbeiten muss die Fahrbahn der Gerther Straße abschnittsweise vollgesperrt werden. Fußgänger können die Baustelle mindestens einseitig passieren. Für die Dauer der Arbeiten im Kreuzungsbereich mit der Lothringer Straße wird der vorhandene Zebrastreifen in der Nähe der Sparkassen-Filiale ca. 15 Meter weiter in die Lothringer Straße verlegt.
Der im Jahr 1905 gebaute Kanal in diesem Bereich ist baulich defekt und hydraulisch überlastet. Die dortigen unter Naturschutz stehenden Bäume können erhalten bleiben, da der neue Kanal in die Mitte der Straße gelegt wird. Gefällt werden müssen hingegen drei Bäume in der Fußgängerzone. Thomas Wedding, Fraktionschef der Grünen im Bezirk Nord, forderte Mitspracherecht des Gremiums bei den Standorten der geplanten Neuanpflanzungen.
Anlieger müssen sich nicht an den Kosten beteiligen
Im Rahmen der Bauplanung wird berücksichtigt, dass der Abschnitt zwischen Lothringer Straße und Brandenbuschstraße für die Dauer der Veranstaltung „Gerther Sommer“ 2024 baustellenfrei ist und als Partyfläche genutzt werden kann.
Ob die Baustelle Auswirkungen auf den Gerther Wochenmarkt haben wird, müsse laut Stadtverwaltung noch geklärt werden; Gespräche sollen mit dem Betreiber geführt werden. Steffen Walter von der FDP regte zudem an, auch Kontakt mit dem Gerther Treff aufzunehmen: „Der Platz vor dem ehemaligen Kiosk, wo die Veranstaltungen des Vereins stattfinden, ist ja ebenfalls betroffen.“
Die gute Nachricht: Anlieger müssen sich an den Kosten in Höhe von 1,1 Millionen Euro für den Kanalneubau nicht beteiligen; ihr Anteil wird durch eine Förderung des Landes NRW gedeckt. Die Stadt rechnet mit einer Bauzeit von einem halben Jahr.