Bochum. Bochums Büromarkt boomt. Für den neuen Trium-Campus am Westpark ist der erste große Mieter gefunden: Es ist ein japanischer Konzern.
Für Freizeit und Kultur steht der Westpark in Bochum, in seinem Zentrum ragt die Jahrhunderthalle heraus. Am Rand des 38 Hektar großen früheren Stahlwerkgeländes etabliert sich aber allmählich eine wirtschaftliche Nutzung: mit einem Gebäude-Band, das vom Jahrhunderthaus über Büroimmobilien und einem Hotel (GHotel) bis zu einem neuen Campus reicht.
Japanischer Wärmepumpen-Riesen kommt nach Bochum
„Trium“ hat die CFI Conzepte für Immobilien GmbH aus Wiesbaden das Ensemble aus drei Gebäuden mit einer Bürofläche von etwa 13.000 Quadratmetern an der Wattenscheider Straße genannt. Und lange vor der Fertigstellung Ende 2024 präsentiert der Investor den ersten Mieter. Daikin, nach eigenen Angaben weltweit führender Hersteller von Wärmepumpen, Lüftungs- und Klimatisierungssystemen, mietet 4400 Quadratmeter auf dem Campus und schafft dort etwa 150 neue Arbeitsplätze. Ein Teil der Verwaltung der Daikin Airconditioning Deutschland GmbH soll im Ruhrgebiet angesiedelt werden, außerdem entstehen Schulungs- und Trainingsräume.
Für Bochum hat sich die Deutschland-Tochter des japanischen Konzerns mit seinen weltweit insgesamt 89.000 Beschäftigten aus pragmatischen und strategischen Überlegungen entschieden. „Vor dem Hintergrund der Energiewende besteht ein sehr hoher Aus- und Weiterbildungsbedarf in der Industrie. Im Trium entsteht ein Prototyp gerade für diesen Zweck“, heißt es. Die zentrale Lage mit hervorragender Anbindung an die Autobahnen A 40 und A 448 sowie an das ÖPNV-Netz sorgten für eine perfekte Erreichbarkeit des Service- und Schulungszentrums.
Wärmepumpenhersteller bildet in Bochum Personal weiter
Und: Der neue Bürocampus wird, wie es heißt, mit Daikin-Wärmepumpen ausgestattet, „so dass wir unsere Trainingsteilnehmer aus ganz Deutschland an Anlagen schulen, die auch vor Ort in Betrieb sind“, sagt Daikin-Prokurist Rainer Feichtmeier.
Forschungsgebäude als letztes Puzzlestück
Abgerundet wird die Umrahmung des Westparkareals durch das Forschungs- und Depotgebäude des Bergbaumuseums Bochum, das in direkter Nachbarschaft des „Trium“ entstehen soll und das letzte Puzzlestück der Westpark-Randbebauung sein wird.
NRW.Urban hatte 2021 ein etwa 8000 Quadratmeter großes Areal an der Gahlenschen Straße an die DMT Gesellschaft für Lehre und Bildung, die Trägergesellschaft des Bergbaumuseums und der FH Georg Agricola, verkauft.
Produzieren wird das japanische Unternehmen in Bochum nicht. Das geschieht u.a. im baden-württembergischen Güglingen sowie in der Tschechischen Republik.
Trium-Campus besteht aus drei Gebäuden
CFI sieht sich nach Abschluss des Mietvertrags in seiner Investmententscheidung bestätigt. „Dass wir so kurz nach Baustart unseren Ankermieter gefunden haben, ist für uns als Investoren ein Glücksfall. Es bestätigt aber auch unsere positive Einschätzung, welches Potenzial dieser Standort bietet“, so Geschäftsführer Rolf Weidemann. Der Büroflächenmarkt brauche flexible Grundrisse für große, zusammenhängende Nutzungen und für kleinteilige Anmietungen. An der Wattenscheider Straße werde beides realisiert.
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Der Campus besteht aus drei Gebäudeteilen. Die Bürogebäude A und B bilden entlang der Wattenscheider Straße einen langen Riegel. Sie verfügen jeweils über fünf Vollgeschosse sowie ein nach hinten versetztes Obergeschoss, ein sogenanntes Staffelgeschoss. Im ersten und dritten Obergeschoss sind beide durch Terrassen miteinander verbunden. Das daneben entstehende Bürogebäude C, bei dem bereits die Hochbauarbeiten begonnen haben und das Daikin komplett mietet, hat vier Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss.
Rotterdam baut auch Grönemeyer-Gebäude in Riemke
Mit dem Bau des Bürocampus beauftragt ist die Rotterdam-Bau-Gruppe aus dem rheinländischen Langenfeld. Das Unternehmen errichtet derzeit an der Herner Straße in Riemke auch den ersten Abschnitt des Neubaus der Grönemeyer Medizin GmbH. Auf dem ehemaligen Grundstück des Möbelhauses Unger werden der Medizindienstleister Med 360° und Grönemeyer Medizin einziehen. Entstehen wird dort ein medizinisches Versorgungszentrum mit Abteilungen für Radiologie, Orthopädie, Physiotherapie, Neurologie, Gynäkologie, Allgemeinmedizin sowie ein Sanitätshaus.