Bochum-Langendreer. Aus Sicherheitsgründen muss ein Verein aus Bochum vorerst alle Veranstaltungen in einer früheren Kirche absagen. Ein Betreten wäre zu gefährlich.
Aus Sicherheitsgründen wurde jetzt die Lutherkirche in Bochum-Langendreer geschlossen – vorerst für vier Wochen. Kirchgänger betrifft das nicht mehr, denn das frühere evangelische Gotteshaus an der Alten Bahnhofstraße 166 wurde vor elf Jahren entwidmet. Auswirkungen hat die Sperrung allerdings für den Verein „LutherLAB“, der die lange leerstehende Kirche mit vielen Ideen vor fünf Jahren zu neuem „Leben erweckt“ hat.
Zu gefährlich: Verein in Bochum darf Kirche vorerst nicht nutzen
Dank des Vereins ist in dem historischen Gebäude viel los, auch in den Ferien. Umso überraschender nun die Nachricht, die über Facebook und die eigene Internetseite verbreitet wurde: „Alle Veranstaltungen im ,LutherLAB’ und in den Außenbereichen müssen leider für ca. vier Wochen ausgesetzt werden. Der Grund ist eine laufende Überprüfung der Gebäudesicherheit der ehemaligen Lutherkirche.“
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Diese Überprüfung sei kurzfristig nach einer Begehung des Gebäudes angesetzt worden, um eine Gefährdung von Besuchern auszuschließen, heißt es dort weiter. Eindringlich wird darum gebeten, auch „unbedingt die Absperrungen im Außenbereich“ zu beachten. „Sobald eine Freigabe durch die Fachleute erfolgt, wird der normale Betrieb wieder aufgenommen“, verspricht „LutherLAB“.
Wann das sein wird, sei aktuell noch offen, sagt Frank-Dagobert Müller vom Vorstandsteam. Die Sperrung hänge mit der Sorge zusammen, dass sich Steine vom oberen Teil des Kirchturmes lösen könnten, erklärt der Dachdeckermeister. Bei einer Überprüfung sei aufgefallen, dass die Verankerungen der Erker unterhalb der Kirchturmuhr weggegammelt seien. Noch schlimmer als vor zwölf Jahren, als der Schaden offenbar bereits entdeckt worden war, so Müller.
Für den Fachmann kein Wunder. „So etwas wird mit der Zeit ja nicht besser.“ Damals sei aus diesem Grund unten am Eingang das Vordach gebaut worden. Um Kirchgänger vor möglicherweise herabfallenden Steinen zu schützen. „Nun muss geprüft werden, ob das Dach für so einen Aufprall nach wie vor stabil genug ist.“ Davon geht Müller aus. „Die Steine sind im Laufe der Zeit ja nicht schwerer geworden.“
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Gleichwohl wollen bzw. müssen er und das Vorstandsteam das Gutachten eines Statikers, der sich für diese Woche angekündigt an, noch abwarten. Um auf Nummer sicher zu gehen, sei der Zutritt zum Kircheninneren erst einmal untersagt worden. Und auch der Außenbereich wurde abgesperrt, „weil sich zu allen vier Seiten Erker befinden“.
Klar sei, dass der Schaden in jedem Fall behoben werden müsse, so Müller. Vom Gutachter hänge nun ab, ob dies sofort geschehen muss oder „wir noch ein bisschen Luft haben“. Verantwortlich für Reparatur sei dann die evangelische Kirche als Eigentümer.