„Der Grüne und der Graue Star: Was gibt es Neues“, heißt es am 6. Juli beim WAZ-Nachtforum Medizin in Bochum. Auch eine Patientin kommt zu Wort.

Mit Ende 20 musste Dr. Rosemarie Marchan erstmals zu Augentropfen greifen. Mehr als 15 Jahre später ist sie zuversichtlich, zumindest eines ihrer täglich drei Medikamente absetzen zu können. Warum, erzählt die Bochumerin beim WAZ-Nachtforum Medizin, das am Donnerstag, 6. Juli, die häufigsten Augenerkrankungen in den Blick nimmt.

„Der Grüne und der Graue Star: Was gibt es Neues?“, heißt es im Knappschaftskrankenhaus Langendreer. Dessen Augenklinik genießt im In- und Ausland einen hervorragenden Ruf. Der ist auch und vor allem auf Prof. Burkhard Dick zurückzuführen. Als vielfach ausgezeichneter Direktor hat er die Universitäts-Augenklinik mit mehr als 40 Betten auf drei Stationen auf ein technologisch höchst anspruchsvolles Niveau gehievt.

WAZ-Nachtforum Medizin: Was tun bei hohem Augendruck?

Davon profitiert auch Rosemarie Marchan. Die Toxikologin, die am Leibnitz-Institut für Arbeitsforschung in Dortmund arbeitet, leidet unter dem Grünen Star (medizinisch: Glaukom). Es ist die häufigste Erkrankung der Sehnerven. Meist tritt sie ab dem 40. Lebensjahr auf. Durch zu hohen Augendruck sterben die Nervenfasern langsam ab, die Sehkraft schwindet.

Die drei Wirkstoffe, die sie sich täglich in die Augen träufeln muss, seien unverzichtbar, sagt Rosemarie Marchan. „Inzwischen habe ich die höchste Dosis erreicht. Mehr geht nicht.“ Und das bei fortschreitendem Krankheitsverlauf.

Das WAZ-Nachtforum Medizin (hier im April) kehrt am 6. Juli in die Cafeteria des Knappschaftskrankenhauses Langendreer zurück. Moderator ist erneut WAZ-Redaktionsleiter Thomas Schmitt (vorne im Publikum).
Das WAZ-Nachtforum Medizin (hier im April) kehrt am 6. Juli in die Cafeteria des Knappschaftskrankenhauses Langendreer zurück. Moderator ist erneut WAZ-Redaktionsleiter Thomas Schmitt (vorne im Publikum). © FUNKE Foto Services | Gero Helm

Klinik-Augenarzt klärt über neues Laserverfahren auf

DSLT ist der Lichtblick. Die Abkürzung steht für Selektive Lasertrabekuloplastik (DSLT). „Dieses schonende Laserverfahren kann kontaktlos im Rahmen einer ambulanten Behandlung durchgeführt werden. Im Anschluss tritt keine Ausfallzeit ein“, berichtet Klinik-Augenarzt Dr. Gregor Schnober, der die Technik beim WAZ-Nachtforum vorstellen wird. „Die europäische Fachgesellschaft für Glaukom empfiehlt dieses Verfahren gleichwertig zu Augentropfen.“

Rosemarie Marchan wurde Ende 2022 in Langendreer erstmals mit DSLT behandelt. „Die anschließenden Messungen haben gezeigt, dass mein Augeninnendruck niedriger geworden ist. Wenn sich das stabilisiert, kann ich bald auf eine Sorte Tropfen verzichten“, sagt die 45-Jährige, die beim WAZ-Nachtforum in einem Patientengespräch über ihre Erkrankung und Therapie berichten wird.

Stents sollen den Abfluss des Wassers im Auge verbessern

Sollten Augentropfen oder Laser nicht zum Erfolg führen, hält die Augenklinik neue, minimalinvasive Implantate vor. „Kleine ,Stents’ (Röhrchen) verbessern den Abfluss des Wassers im Auge und können so den Innendruck senken. Sie werden bei einer kurzen Operation schonend in das Auge implantiert“, sagt Oberärztin Dr. Inga Kersten-Gomez, die den Eingriff beim WAZ-Nachtforum erläutern wird.

Anmeldungen sind ab sofort möglich

Das WAZ-Nachtforum Medizin beginnt am Donnerstag, 6. Juli, um 18 Uhr in der Cafeteria des Knappschaftskrankenhauses Langendreer, In der Schornau.

Durch den Abend führt WAZ-Redaktionsleiter Thomas Schmitt. Zwischen den Vorträgen können Fragen an die Fachärzte gerichtet werden. Die Klinik-Küche serviert zum Ausklang einen Imbiss.

Die Teilnahme ist für unsere Leserinnen und Leser kostenlos. Telefonische Anmeldungen sind ab sofort unter 0201/804 80 58 möglich.

Klinikdirektor Prof. Dick informiert über den Grauen Star

Prof. Burkhard Dickist Experte für den Grauen Star. Die Trübung der natürlichen Linse betrifft jeden Menschen, in der Regel im höheren Lebensalter. Bei einer konventionellen OP wird die Linse per Ultraschall verflüssigt, abgesaugt und durch eine Kunstlinse ersetzt. Wie bei einer Femto-Katarakt-Operation ein Laser die verschiedenen OP-Schritte unterstützt, stellt Dick in seinem Vortrag dar.

Oberarzt Dr. Elling stellt moderne Kunstlinsen vor

Vierter und letzter Referent beim WAZ-Nachtforum ist Dr. Matthias Elling. Er informiert über moderne Kunstlinsen. „Hierbei ist es wichtig, zuvor die genauen Bedürfnisse und Sehgewohnheiten des Patienten zu ermitteln“, betont der Leitende Oberarzt der Augenklinik.